Bene trotzt der Schuldenkrise

Der niederösterreichische Büromöbelhersteller Bene mit Firmensitz in Waidhofen an der Ybbs spürt die Euro-Staatsschuldenkrise nur marginal. Die Umsätze in Deutschland und vor allem Russland legten im ersten Halbjahr deutlich zu.

Die Unternehmen hätten sich offenbar an die „Dauerkrise gewöhnt“, sagte Bene-Chef Frank Wiegmann am Mittwoch bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Generell gilt die Büromöbelbranche als sehr konjunkturabhängig.

Bene konzentriert sich auf mittelgroße Aufträge

Infolge der Wirtschaftskrise 2008/09 seien margenschwache Produkte reduziert und das Geschäft im Mittleren Osten ausgebaut worden, erläuterte der Bene-Chef die Anti-Krisenstrategie des Unternehmens. Seit damals schreibt der Büromöbelhersteller Verluste. Im vergangenen Geschäftsjahr blieb unter dem Strich noch ein Verlust von von 2,4 Millionen Euro (nach -12,3 Millionen Euro) übrig.

Im ersten Halbjahr 2012/13 (Anfang Februar bis Ende Juli 2012) halbierte sich der operative Verlust (Ebit) von 2,3 auf 1,1 Millionen Euro, der Periodenverlust ging von 4,4 auf 3,7 Millionen Euro zurück. Der Büromöbelhersteller konzentriert sich seit der Wirtschaftskrise auf mittelgroße Aufträge anstatt auf Großaufträge. „Bene wird krisenresistenter“, betonte Wiegmann.

Schwarze Null für 2012/13 anvisiert

Für das laufende Jahr 2012/13 will der Bene-Chef erstmals wieder eine schwarze Null beim Ergebnis vor Steuern (EBT) erreichen. Die derzeitigen Auftragseingänge würden ein positives Ergebnis erwarten lassen, zeigte er sich zuversichtlich. Das Geschäft etwa im arabischen Raum laufe erfolgsversprechend. Nach Ende des islamischen Fastenmonats Ramadans am 19. August seien dort innerhalb von 14 Tagen Aufträge in der Höhe von 5 Millionen Euro lukriert worden.

Auch in Australien, Singapur und China rechnet der Bene-Chef mit deutlichen Umsatzimpulsen. Arbeitgeber würden weltweit im Kampf um qualifizierte Mitarbeiter mehr Wert auf ein motivierendes räumliches Arbeitsumfeld legen und „Arbeitswelten“ schaffen. Von diesem Trend profitiere Bene als Büroeinrichtungs-Komplettanbieter.

Umsatzplus im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2012/13 steigerte Bene den Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 14,3 Prozent auf 100,8 (88,2) Millionen Euro. In Deutschland stieg der Umsatz auf 27,6 Millionen Euro (+13,6 Prozent), in Großbritannien auf 12,3 Millionen Euro (+5,7 Prozent) und in Russland auf 12 Millionen Euro (+75 Prozent). Am Heimatmarkt Österreich erhöhten sich die Erlöse um 6,6 Prozent auf 24,2 Millionen Euro.

Die Eigenkapitalquote des Büromöbelherstellers lag per Ende Juli 2012 bei 22,0 Prozent (Ende Jänner 2012: 25,5 Prozent). Der Bene-Chef will diese Quote im laufenden Jahr wieder auf 25 Prozent heben. An der Wiener Börse notierten Bene-Aktien am Mittwochvormittag mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 1,19 Euro.

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