Gräbercodes halten Erinnerung am Leben

Ein Neulengbacher Internetunternehmen bietet ein besonderes Erinnerungsservice für die Hinterbliebenen von Verstorbenen an. Mittels QR-Codes können auf Handys Bilder und Videos der Toten angesehen werden - erstmalig in Europa.

Die QR-Codes werden auf Grabsteine sandgestrahlt. Mit dem Handy gescannt sind sie der Schlüssel zu den Internetprofilen der Verstorbenen, die ein Unternehmer aus Neulengbach anbietet.

„Die Hinterbliebenen haben die Möglichkeit, Fotos, Videos und Dokumente aufzuheben. Teile davon können am Grab mittels QR-Codes wiedergegeben werden. Es entscheidet aber alleine der Angehörige, welche das sind“, sagt der Unternehmer Jörg Bauer. Die Hinterbliebenen entscheiden auch, ob die Bilder und Videos nur von bestimmten Personen gescannt und angesehen werden können, oder von allen.

QR-Code auf Grab

ORF

QR-Code am Grabstein

Die Infos über die Toten werden in einer deutschen Sicherheitsdatenbank sowie im Regierungsbunker in St. Johann im Pongau abgespeichert. Dieser bislang europaweit einzigartige Service soll um die 100 Euro im Jahr kosten. Als erster österr. Steinmetz wurde ein Böheimkirchner in die Technik des Code-Sandstrahlens mit Folie eingeschult.

„Der Tod schließt den Kreis des Lebens, soll aber kein Ende sein. Es sollen Informationen geboten werden, was der Mensch geleistet hat und wofür er gestanden ist“, sagt der Steinmetz Hans Tremml. Wirklich tot ist ein Mensch erst dann, wenn man sich nicht mehr an ihn erinnert, heißt es. In Zukunft soll das digital verhindert werden.