Käufer für Panhans gefunden

Die Würfel über die Zukunft des traditionsreichen Hotel Panhans am Semmering scheinen gefallen. Das Panhans dürfte an eine Gesellschaft gehen, an der ein ukrainischer Unternehmer und Abgeordneter beteiligt ist.

Potenzieller Käufer ist die in Pöchlarn ansässige IBS Umwelt- und Verkehrstechnik GmbH, an der der Ukrainer Igor Palytsia 25 Prozent hält. Palytsia (39) war vier Jahre lang bis November 2007 Vorstandsvorsitzender der ukrainischen Öl- und Gasgesellschaft „Ukrnafta“ und besitzt laut Forbes (vom November 2011) 5 Prozent an dem Unternehmen. Heute ist er Abgeordneter im Parlament für das Wahlbündnis „Nascha Ukraina“ (Unsere Ukraine). Er gehört politisch dem „orangefarbenen“ Lager an.

Bernhard Wagner, der Anwalt von IBS-Geschäftsführer Schellenbacher bestätigte, dass der Firmenchef als Mehrheitseigentümer mit einer kompetenten Mannschaft den Hotelbetrieb weiterführen möchte. Bei IBS handle es sich um ein niederösterreichisches Unternehmen, hinter dem zur Absicherung ein internationales Konsortium steht, so Wagner. Die Grundvoraussetzung für Schellenbacher sei gewesen, alle Gläubiger zufrieden zu stellen. Dieser Plan wurde auch angenommen, die Formalitäten müssen noch geklärt werden.

Finanzierungszusage über 5 Millionen Euro

Die Meinl Bank hat nach Angaben des Masseverwalters für den Investor, der den Sanierungsplan erfüllen wolle, eine Finanzierungszusage über 5 Mio. Euro abgegeben. 145 Gläubiger können also wohl aufatmen. Die Gesellschaft übernimmt 91 Prozent der Anteile am Traditionshotel, sagt Masseverwalter Gernot Hain.

Nach der Eröffnung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung über das Vermögen des traditionsreichen Hotels Panhans auf dem Semmering am 7. August am Landesgericht Wiener Neustadt ist am Donnerstag bei der Prüftagsatzung der Sanierungsplan einstimmig angenommen worden. Die Erlagsfrist ist bis 15. Jänner 2013 angesetzt, sagte Masseverwalter Hain.

Geschäft sei „absolut seriös“

Hinter der österreichischen Gesellschaft stehen offenbar Geldgeber aus dem Osten. Fest stünde dies aber erst, wenn das Geld auf dem Tisch liege, betonte er. Man habe daher auch eine längere Erlagsfrist eingeräumt. Medienberichte, dass das Traditionshaus an „Geldgeber aus dem Osten“ - die „Kronen Zeitung“ sprach von Russen - gehe, konnte Hain nicht bestätigen. Wer dahinter stehe, wisse er nicht, das Geschäft sei aber „absolut seriös“.

Die restlichen neun Prozent sind bereits vor einigen Wochen an die Czernin-Gruppe mit Sitz in Wien abgetreten worden, so Hain. Seit dem Sommer ist der Traditionsbetrieb in Konkurs. Die Schulden, die das Hotel bei Banken und diversen anderen Gläubigern hat, betragen zwischen drei und dreieinhalb Millionen Euro. Der Hotelbetrieb läuft bislang aber ungestört weiter.

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