Staudinger lädt FMA ins Waldviertel ein

Der öffentliche Schlagabtausch zwischen dem Waldviertler Schuhhersteller Heinrich Staudinger und der Finanzmarktaufsicht (FMA) geht weiter. Der Unternehmer lud die Chefs der Behörden nun zu sich ins Waldviertel ein - und warf den Aufsehern zugleich „extreme Arroganz“ vor.

FMA-Vorstand Kurt Pribil hatte am Mittwochabend via ORF-Fernsehen angekündigt, gemeinsam mit Staudinger Lösungen finden zu wollen und hatte den Unternehmer in die FMA eingeladen - mehr dazu in FMA will Lösung mit „Waldviertler“.

GEA-Waldviertler-Chef Staudinger griff das Gesprächsangebot nun auf und lud die Chefs der Behörde ins Waldviertel ein, damit sie sich an Ort und Stelle ein Bild von der Situation machen können - und man gemeinsam eine Lösung erarbeiten könne, so der Unternehmer.

Waldviertler Schuhe

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FMA soll nicht „vom Schreibtisch aus entscheiden“

Staudinger will den Vorständen der FMA in den nächsten Tagen einige Terminvorschläge für den Besuch im Waldviertel unterbreiten. „Es kann nicht sein, dass die FMA vom Schreibtisch aus Entscheidungen trifft, ohne Kenntnis der realen Verhältnisse“, sagte der Schremser Schuhfabrikant, der auf eine Lösung hofft.

Es müsse legal werden, was einfach legitim sei, so seine Sicht. Zudem wirft er den Behörden Arroganz vor. So freundlich wie die Einladung von FMA-Vorstand Pribil im ZIB2-Interview geklungen hat, sei er in Wien nicht behandelt worden. Staudinger glaubt, dass es der FMA nicht um den Anlegerschutz in seiner Firma geht, sondern um Bankenschutz. Die zuletzt vorgeschlagene Lösung der FMA, die eingezahlten Beträge seiner Unterstützer als Anleihe aufzulegen, hätte nach Staudingers Schätzung zwischen 100.000 Euro und 300.000 Euro an Bankspesen gekostet.

FMA droht mit empfindlicher Strafe

Die FMA wirft dem Schremser Unternehmer vor, Bankgeschäfte zu betreiben, für die er keine Konzession habe - mehr dazu in FMA zeigt Waldviertler an und Waldviertler vs. FMA: „Geht nicht um Peanuts“. Staudinger hat Geld für seinen Betrieb entsprechend verzinst bei Freunden und Bekannten aufgestellt. Die Behörde droht mit empfindlichen Strafen wegen Verstößen gegen das Bankwesengesetz. Staudinger beteuerte, dass nach Bekanntwerden des Streites noch keiner seiner Anleger das Geld zurückgefordert habe.

Der Konflikt ist seit Bekanntwerden der Ermittlungen und Strafandrohungen überregional bekannt, der Unternehmer erhielt zahlreiche Solidaritätsbekundungen. Auch die Wirtschaftskammer wirft den Behörden überzogene Reaktionen vor.