Amstettener sind „sehr betroffen“

Drei Brände sind in Kirchen in Amstetten gelegt worden, am schwersten beschädigt wurde dabei die Klosterkirche. Die Christmette am 24.12. kann dort heuer nicht stattfinden. In Amstetten ist man über die Ereignisse betroffen.

„Die Liturgie der Weihnachtsfeiertage darf in unserer Kirche heuer nicht stattfinden“, sagt die Generaloberin der Kongregation der Schulschwestern Amstetten, Franziska Bruckner. Die Kirche ist nach dem Brand schwer beschädigt, wie schwer, das wird allerdings erst in den nächsten Tagen feststehen. Den ganzen Sonntag über kamen zahlreiche Amstettener um sich selbst ein Bild der Schäden zu machen. Viele von ihnen zeigten sich erschüttert.

„Ich bin sehr betroffen, es ist fürchterlich. Wer kann sowas machen? Es ist schlimm“, sagt etwa eine Passantin. Eine andere wiederum kennt sehr viele Ordensschwestern persönlich und zeigt sich tief berührt. Viele bieten auch spontan Hilfe an, wenn es darum geht, die Schäden und den Schmutz in der Kirche nach dem Brand zu beseitigen.

„Die Schutzengel sind bei uns drüber geflogen“

Auch in der Stadtpfarrkirche brannte es. Eine Erntedankkrone wurde dort angezündet. Pfarrer Peter Bösendorfer war gerade auf der Heimfahrt nach Amstetten, als er die zahlreichen Feuerwehrautos bemerkte. Als er bei der Kirche eintraf, sprach er mit den Einsatzkräften und erfuhr, dass jemand die Krone anzündete. Zwischen den beiden Sonntagsmessen habe der Mesner den Brandgeruch bemerkt und Alarm geschlagen.

Pfarrer Peter Bösendorfer

ORF

Pfarrer Peter Bösendorfer

„Wir präparieren die Erntekrone, damit sich keine Tiere einnisten“, sagt der Pfarrer. Er vermutet, dass das Feuer im Stroh dadurch nur gloste und es dadurch nicht so richtig brannte. Die Erntekrone stand in der Taufkapelle, wo die bedeutendsten Fresken in ganz Amstetten zu finden sind.

„Diese sind aus dem späten Mittelalter“, sagt Bösendorfer. Er hofft, dass die Polizei sehr bald weiß, wer hinter den Bränden steckt, „damit wir auch vor Weihnachten wieder ohne Angst die Kirchen öffnen können. Die Schutzengel sind bei uns in der Pfarrkirche drüber geflogen“, so der Pfarrer.

Wunsch des Pfarrers: „Ein störungsfreies Fest“

Von großem Glück spricht auch der Pfarrer der dritten betroffenen Kirche in der Pfarre Herz-Jesu, Hans Schwarzl. Dort versuchte(n) der oder die Täter einen Brand im Eingangsbereich der Kirche zu legen, während ein Gottesdienst stattfand. Wer hinter so einer Tat stecken könnte, darüber möchte der Pfarrer keine Vermutungen anstellen.

Ihm ist vor allem eines ganz wichtig: „Ich hoffe, dass es normal weitergeht. Wir werden alles dafür tun, dass wir ein störungsfreies Weihnachtsfest feiern können.“

Links: