Wahlkampftöne am Neujahrsempfang

Der Neujahrsempfang des Gemeindevertreterverbandes der ÖVP-NÖ am Dienstagabend stand schon ganz im Zeichen des Wahlkampfs. Man brauche klare Verhältnisse im Land, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll sowohl in Bezug auf die Wehrpflicht, als auch auf die Wahl.

„Wir brauchen die Zeugnisverteilung nicht zu fürchten.“ Landeshauptmann Erwin Pröll (V) hat beim Neujahrsempfang in Grafenegg auch die bevorstehende Landtagswahl thematisiert. Für sich selbst merkte er dabei an, „keiner braucht zu glauben, dass ich im 21. Jahr (als Landeshauptmann) ein anderer werde“. Einmal mehr gab es von Pröll außerdem „ein klares Ja zur Wehrpflicht“. Sie gewährleiste den Katastrophenschutz, so Pröll.

Erneut Bekenntnis zur Wehrpflicht

Es gehe in den kommenden Wochen um Klarheit, betonte der Landeshauptmann. Das gelte zunächst für die Volksbefragung am 20. Jänner. „Es soll mir nur ja keiner den Wehrdiener abwerten, der Sandsäcke schlichtet, um das Wasser abzuwehren“, untermauerte er sein Bekenntnis zur Wehrpflicht. Dazu seien Zivildiener „die Säule unserer Rettungsorganisationen“.

Im Hinblick auf den 3. März merkte Pröll an, dass es „vor jeder Wahl ein- und dasselbe“ sei. Alle, die fünf Jahre nicht zu sehen gewesen seien, „weder im Land noch bei der Arbeit“, würden jetzt das Blaue vom Himmel versprechen. Am Tag nach der Wahl seien sie freilich wieder weg.

„Unberechenbare Gegnerschaft“

„Die Lebensqualität im Land stimmt“, betonte Pröll. „Diesen Weg werden wir auch weitergehen.“ Gleichzeitig wies er vor den Gemeindevertretern darauf hin, dass die kommenden Wochen „kein Spaziergang“ würden, zumal „die Gegnerschaft unberechenbarer geworden“ sei. Es werde wieder „alle gegen den Pröll“ heißen. „Fürchtet euch nicht, sie sollen ruhig kommen“, beruhigte der Landeshauptmann.

Das Sammelsurium an skurrilen Typen sei unglaublich groß. Es gebe Piraten ebenso wie religiöse Fanatiker und auch „welche, die glauben, sie können sich Politik kaufen“. Diese „Söldnertruppe“ bestehe nur aus „Obrandlern“. Vertrauen könne man nicht kaufen, das müsse man erwerben.

„Erbitten klare Verhältnisse“

Prölls drei Appelle an die politischen Mitstreiter: „Werden wir nicht leichtsinnig. Der Erwin, der Onkel oder der Glatzerte allein kann gar nichts richten. Miteinander können wir unglaublich viel bewegen, sind wir unglaublich stark.“ Zweitens, so Pröll: „Erbitten wir klare Verhältnisse auch in den kommenden fünf Jahren.“ Niederösterreich brauche keine Situation wie etwa in Graz, wo es nach der Wahl vom November noch immer keine Stadtregierung gebe. „Gehen wir dem Wahltag zuversichtlich entgegen“, merkte Pröll als dritten Punkt an. „Erfahrung gibt Sicherheit“, solle den Landsleuten gesagt werden.

Niederösterreich müsse „stabil, berechenbar, leistungsfähig“ bleiben. Daher, so Pröll, gehe es um „Klarheit, Klarheit und wieder Klarheit in diesem Land.“