Hohe Wand: Steinböcke werden zum Problem

Die Steinböcke auf der Hohen Wand haben sich stark vermehrt, daher wurden 2011 und 2012 Tiere zum Abschuss freigegeben. Bei einem Steinbock-Gipfel sollte das weitere Vorgehen diskutiert werden, doch der Termin wurde verschoben.

Die Steinböcke auf der Hohen Wand (Bezirk Wr. Neustadt) bleiben weiter ein Dauerthema in dieser Region. Die frei lebenden und ganzjährig geschützten Tiere vermehrten sich in diesem beliebten Ausflugs- und Wanderziel sehr stark. Vor zwei Jahren wurden daher auf Anordnung der Behörde drei Steinböcke für den Abschuss freigegeben, im Vorjahr waren es schon zwölf Tiere.

Steinbock

Hubert Gogl

Steinböcke leben in Natura 2000-Gebiet

Mit reinen Abschussquoten könne das Steinbock-Problem auf der Hohen Wand nicht gelöst werden, sagt Umweltanwalt Harald Rossmann, vielmehr müsse man tiefer greifende Maßnahmen setzen. Die Steinböcke halten sich in einem Natura 2000-Gebiet auf, in dem gefährdete wildlebende Pflanzen- und Tierarten und deren Lebensräume unter besonderem Schutz stehen. Eingriffe in Natura 2000-Gebiete sind daher nicht einfach durchzuführen.

Weitere Erhebungen durch Gutachter notwendig

Diese Eingriffe seien aber notwendig, da durch die Steinböcke Erosionsschäden und Schäden an der Flora entstanden seien, die schwer behebbar sind, so Umweltanwalt Rossmann. Der Gutachter werde daher ein paar Wochen Zeit benötigen, um ensprechende weitere Erhebungen durchzuführen.

Die neuen Gutachtererkenntnisse sowie Lösungsansätze werde man dann in einer Runde diskutieren, der unter anderem neben Behörden und der Jägerschaft auch Grundeigentümer und Vertreter der Bevölkerung angehören werden.