Auftakt: FPÖ will Absolute brechen

Die FPÖ ist am Samstag mit dem Neujahrstreffen in Vösendorf in den Wahlkampf für die NÖ-Wahl gestartet. Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz und Parteichef Heinz-Christian Strache gaben als Ziel aus, die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen.

„Jetzt gehen wir es an für unser Heimatland“, sagte Strache vor laut eigenen Angaben 5.000 Besuchern in der Pyramide Vösendorf. 2013 sei für die FPÖ eines der wichtigsten Jahre der Parteigeschichte. Er werfe der Regierung den Fehdehandschuh hin. Österreich stehe vor einer Erneuerung in Haupt und Gliedern, die nur mit der FPÖ möglich sei.

In seiner mehr als 90-minütigen Rede übte er scharfe Kritik an den anderen Parteien und an der EU und appellierte, bei der Volksbefragung am Sonntag für die Wehrpflicht zu stimmen. „Reformieren statt demontieren. Wir wollen unser österreichisches Bundesheer, das alle Krisen in der Zweiten Republik exzellent gemeistert hat.“

Strache und Rosenkranz

APA/Hochmuth

Bei der kommenden Landtagswahl in Niederösterreich gelte es, die absolute Mehrheit der ÖVP und des „präpotenten und arroganten“ Landeshauptmannes Erwin Pröll zu brechen, sagte Strache in seiner Rede. „Da ist unsere Barbara anders, sie lebt eine bodenständige Politik, hat einen bescheidenen Hausverstand“, sagte Strache. Die Frage sei jetzt, was das Land mehr brauche, „mehr Eitelkeit und Selbstinszenierung oder eine neue Bescheidenheit und Anständigkeit.“

Barbara Rosenkranz

APA/Hochmuth

Zuvor hatte Barbara Rosenkranz die Gäste begrüßt und den „Mut zur Heimat" beschworen. Ein Thema bleibt die Sicherheitspolitik. „Die kleinen Meldungen, Trickdiebstähle da, dort wieder ein Kupferdiebstahl, ein paar Autos. Das nehmen wir mittlerweile einfach so mit. Das wird gar nicht mehr richtig registriert. Liebe Freunde, das ist nicht der Zug der modernen Zeit. Man kann es, wenn man es sich traut, auch völlig anders haben. Wir bestehen darauf, es ist eine Kernaufgabe des Staates, die Sicherheit wiederherzustellen“, sagte Rosenkranz in ihrer Rede.

Kritik an Asyl- und Finanzpolitik des Landes

Sie übte auch Kritik an der Asyl- und der Finanzpolitik des Landes und forderte einen grundlegenden Wandel sowie mehr Unterstützung für die Familien und die Senioren. Bei der Landtagswahl 2008 erreichte die FPÖ 10,5 Prozent der Stimmen. Das Wahlziel wurde beim Auftakt nicht in Zahlen definiert, man wolle auf jeden Fall die absolute Mehrheit der ÖVP in Niederösterreich brechen. Rosenkranz gab sich überzeugt, dass es ein „tolles Ergebnis“ werde.

Die ÖVP schlug in einer Aussendung zurück. Die FPÖ habe fünf Jahre lang nichts für das Land geleistet und „fürs Nichtstun fest kassiert“, sagte Landesgeschäftsführer Gerhard Karner. "Jetzt kurz vor der Wahl führen sie eine große Lippe, um nach der Wahl gleich wieder abzutauchen.“