Konflikt um Kunst-Rolltreppe

Vor der Schule in Leobendorf (Bezirk Korneuburg) stehen Rolltreppen als Kunstobjekt. Die Schüler haben diese angemalt - sehr zum Leidwesen der Künstler. Das hat zu einem skurillem Streit geführt. Das Ergebnis: Die Bemalung muss wieder weg.

Bunt bemalt leuchten sie aus der Winterlandschaft: die Rolltreppen vor der Volksschule in Leobendorf. Die dritten und vierten Klassen haben im Herbst Hand angelegt. Eine Bemalung, die den Berliner Künstlern - Folke Köberling und Martin Kaltwasser - gar nicht gefällt. Sie haben gefordert, dass der alte Zustand wieder hergestellt wird.

Die Direktorin der Volksschule, Ingrid Freistetter, konnte das kaum glauben: „Uns hat die Wertschätzung für das Tun der Kinder gefehlt. Kunstverständnis hin oder her - wenn das von Kindern gemacht ist, sollte das geschätzt werden.“

bunte Rolltreppe vor Schule in Leobendorf

ORF NÖ

Rolltreppen kosteten 100.000 Euro

Im Zuge des Schulumbaus wurden die Rolltreppen installiert. Bei öffentlichen Bauvorhaben muss mindestens ein Prozent der Investitionssumme für Kunst investiert werden. In diesem Fall waren das 100.000 Euro - für zwei Rolltreppen.

Das Kunstobjekt war bei der Bevölkerung von Anfang an umstritten. Und auch wenn manche Bewohner die bunte Variante schöner finden, wird diese wieder entfernt werden. Die Farbe würde unschön abblättern, heißt es, außerdem gehe es um das Urheberrecht der Künstler. Diese wollen mit der Schule weitere Kunstvermittlungsaktivitäten setzen. In welcher Form das passieren wird, ist aber noch offen, sagt Hermann Dikowitsch, NÖ Abteilungsleiter Kunst und Kultur. Die bunten Glasscheiben werden spätestens im Sommer abmontiert. Die Schule darf sie aber behalten.