Ferdinand Schmatz feiert 60. Geburtstag

Der niederösterreichische Dichter Ferdinand Schmatz feiert am 3. Februar seinen 60. Geburtstag. Der Lyriker ist vielfach ausgezeichneter Preisträger und aufgrund seines Stils vor allem unter Literaturkennern bekannt.

Der Professor an der Universität für Angewandte Kunst ist seit Juli 2012 Leiter des Bachelorstudiums „Sprachkunst“ und lebt als freier Schriftsteller in Wien. Sein bisheriges Schaffen wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Der Lyriker erhielt unter anderem den Förderpreis zum Österreichischen Staatspreis für Literatur (2001), den Anton Wildgans-Preis (2002), den Georg-Trakl-Preis für Lyrik (2004) und den H. C. Artmann-Preis (2006).

Ferdinand Schmatz

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Ferdinand Schmatz

Bei der Zuerkennung des Ernst-Jandl-Preises (2009) würdigte Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) den Autor als „fixe Größe in der deutschsprachigen Literatur und Lyrik“. Mit Gedichtbänden wie „der (ge)dichte lauf“, „speise gedichte“, „das große babel,n“ und „tokyo, echo oder wir bauen den schacht zu babel, weiter“ habe Schmatz einen bedeutenden Beitrag zur modernen Dichtung geleistet.

„Obwohl schon mehrfach ausgezeichnet ist Ferdinand Schmatz doch einer, der noch weiter und breiter entdeckt werden kann und soll“, betonte der damalige Präsident der Industriellenvereinigung, Peter Mitterbauer, bei der Verleihung des Anton Wildgans-Preises 2002. Tatsächlich ist der Autor aufgrund seines experimentellen Stils bisher eher unter Literaturkennern bekannt.

Als Lektor in Japan tätig

Schmatz wurde 1953 im niederösterreichischen Korneuburg geboren und studierte Germanistik und Philosophie in Wien. 1983-85 war er als Lektor in Tokio tätig. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Wien.

Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen u. a.: „Der gesamte Lauf“ (1977); „die lichtung und der bienenstock“ (1977); „die wolke und die uhr“ (1986); „Die Reise. In achtzig flachen Hunden in die ganz tiefe Grube“ (gem. mit Franz Josef Czernin, 1987); „Sinn und Sinne. Wiener Gruppe, Wiener Aktionismus und andere Wegbereiter“ (1992); „Lexikon der Kunst“ (gem. mit Heimo Zobernig, 1992); „SPRACHE MACHT GEWALT. Stich-Wörter zu einem Fragment des Gemeinen“ (1994); „Farbenlehre“ (gem. mit Heimo Zobernig, 1995); „Lieber Herr Fuchs, lieber Herr Schmatz! Eine Korrespondenz zwischen Dichtung und Systemtheorie“ (gem. mit Peter Fuchs, 1997); „Radikale Interpretationen. Aufsätze zur Literatur“ (1998); „Portierisch. Nachrichten aus dem Berge in Courier New“ (2001); „Durchleuchtung“ (2007). Schmatz ist auch Herausgeber des Nachlasses von Reinhard Priessnitz.

Schmatz ist auch Thema des 2012 erschienenen Buches „Dichte ich in Worten, wenn ich denke? Ferdinand Schmatz oder: Nur der ‚Avantgardist‘ kann Romantiker sein“ (Ritter Verlag) von Sebastian Kiefer. Der Berliner Literaturwissenschafter beleuchtet in seiner 600-seitigen Studie das Leben und Werken des österreichischen Autors.