Asylquote: NÖ nun Schlusslicht

Binnen weniger Wochen wurde Niederösterreich bei der Betreuung von Flüchtlingen vom Vorreiter zum Schlusslicht. Nach der Entlastung der Erstaufnahmestelle Traiskirchen beherbergt das Land um fast 700 Asylwerber zu wenig.

Hunderte Flüchtlinge wurden in den vergangenen Wochen von der Erstaufnahmestelle Traiskirchen in andere Länder verlegt. Daher erfüllt Niederösterreich die beim Asylgipfel im Herbst vereinbarte Quote nun nicht mehr. Die anderen Bundesländer sind an Niederösterreich vorbeigezogen - mehr dazu in Asyl: Nur Wien erfüllt Quote.

Niederösterreich habe jahrzehntelang bei der Flüchtlingsbetreuung neben Wien die Hauptlast getragen, heißt es im Büro von Landeshauptmann Erwin Pröll. Pröll habe bereits vor sechs Wochen die zuständige SPÖ-Landesrätin Karin Scheele beauftragt, Ersatzquartiere zu organisieren. Laut Prölls Pressesprecher Peter Kirchweger wartet man aber noch auf ihren schriftlichen Bericht.

Derzeit etwa 500 Asylwerber in Traiskirchen

Aus dem Büro von Landesrätin Scheele heißt es, dass man bereits in zwei Schreiben über die Fortschritte bei der Suche von Flüchtlingsunterkünften informiert habe. Schon im Vorfeld des Asylgipfels habe man Gespräche mit möglichen Quartiergebern und Trägerorganisationen wie der Caritas geführt. Denn es sei absehbar gewesen, dass mit der Entlastung von Traiskirchen der Bedarf an Flüchtlingsunterkünften steigen wird.

Diese sollen nun in den kommenden drei bis vier Monaten im Land geschaffen, aber auch bestehende Quartiere sollen aufgestockt werden. Derzeit sind übrigens knapp 500 Menschen in Traiskirchen untergebracht. Im Herbst waren es noch drei Mal so viele.

Links: