Auftakt: ÖVP will „klare Verhältnisse“

Für die ÖVP hat der Wahlkampf am Donnerstagabend offiziell begonnen, und zwar mit einer Großveranstaltung im Multiversum in Schwechat. Dort fordert Landeshauptmann und Spitzenkandidat Erwin Pröll klare Verhältnisse im Land. Er hat einen neuen Lieblingsgegner: Frank Stronach.

Eine Atmosphäre wie im Fußballstadion schon vor Beginn in der Halle. Denn laut ÖVP sind 4.000 Fans gekommen, und ihnen werden alle 349 Kandidatinnen und Kandidaten der ÖVP für die Landtagswahl vorgestellt. Im Mittelpunkt aber steht nur einer von ihnen: Auf Erwin Pröll ist die ganze Inszenierung zugeschnitten. Er appelliert an seine Anhänger, für die absolute Mehrheit zu kämpfen: „In einer derart unsicheren Zeit, meine lieben Freunde, kann es nur eine Antwort geben: Klarheit, Klarheit und wieder Klarheit“, ruft der Spitzenkandidat der ÖVP.

Erwin Pröll

APA/ Georg Hochmuth

Ein klarer Gegner wird angesprochen: Frank Stronach

Auf die anderen wahlwerbenden Parteien - auch die SPÖ - geht Erwin Pröll kaum ein. Frank Stronach greift er aber fast zehn Minuten lang an. Dieser habe im ganzen Land nur Baustellen hinterlassen, sagt Pröll:

„Da tritt einer für den Landtag an, aber er sagt gleich: Einziehen in den Landtag will ich nicht. Kandidieren, aber nichts arbeiten wollen für das Land, das, meine lieben Freunde, ist in der Demokratie ein äußerst gefährliches Spiel. Und ich darf ein für alle mal klar sagen: mit der Demokratie spielt man nicht.“

Pröll im Originalton:

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Erwin Pröll

APA/ Georg Hochmuth

Stronach ist für die ÖVP ganz offensichtlich der Gegner, der die Absolute Mehrheit gefährden könnte. Ein Feindbild, mit dem die Basis für den Wahlkampf mobilisiert werden soll. Für den Landeshauptmann, der zum fünften Mal Spitzenkandidat der ÖVP Niederösterreich ist, gab es Standing Ovations und lang anhaltenden Applaus.

Das Vertrauen der Menschen könne man nicht kaufen, das müsse man sich jahrelange harte Arbeit erwerben - „das haben wir getan, andere sicher nicht“.

Pröll kritisierte die Ankündigung Stronachs, obwohl Listenerster für das Team Stronach, nicht in den Landtag einziehen zu wollen: „Mit der Demokratie spielt man nicht.“ Stronach sei jedes Mittel recht, um auf sich aufmerksam zu machen. Er, Pröll, halte Beschimpfungen schon aus, aber das Land als Diktatur und Saustall zu beschimpfen gehe eindeutig zu weit: „Dagegen setzen wir uns zur Wehr, Herr Milliardär.“ Damit beleidige Stronach Land und Leute, die seit der russischen Besatzung hart gearbeitet hätten, während er am 4. März in seinem Luxus-Jet in seine kanadische Heimat fliege.

Erwin Pröll

APA/ Georg Hochmuth

ÖVP-Landesgeschäftsführer Gerhard Karner sprach in seiner Rede vom „schmutzigsten Wahlkampf aller Zeiten“, den die politischen Gegner führen würden. Als Beispiele nannte er Angriffe, Unwahrheiten und "Vernaderungen, auch wenn er selbst nicht zimperlich sei. Dass der Landeshauptmann mit Dreck beworfen werde, gehöre am 3. März „abgestraft“. Pröll stehe, so Karner, für Stabilität, Verlässlichkeit und Handschlagqualität.

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