Bulgarien: Proteste gegen EVN eskalieren

In Bulgarien sind die Proteste gegen hohe Stromrechnungen eskaliert. Betroffen davon ist auch die EVN, die fast zwei Millionen Bulgaren mit Energie versorgt. Bei der EVN spricht man von einem regelmäßig im Winter wiederkehrenden Phänomen.

Begonnen haben die Proteste in der Hauptstadt Sofia, jetzt haben sie auf Städte im ganzen Land übergegriffen. Auch vor der EVN-Zentrale in der zweitgrößten Stadt Plowdiw wurde demonstriert. Dort sind bereits vor einigen Tagen Autos des Energiekonzerns von Vermummten angezündet worden - mehr dazu in EVN-Autos in Brand gesteckt und Erneut Brandanschlag auf EVN-Auto. Grund für die Proteste sind hohe Stromrechnungen: Der EVN und anderen ausländischen Energieversorgern wird Preistreiberei vorgeworfen, die Demonstranten fordern eine Verstaatlichung der Energieversorgung.

Zwei Autowracks

APA/EVN

EVN-Autos wurden in Brand gesteckt

EVN: „Preise von Behörden diktiert“

EVN-Sprecher Stefan Zach spricht von jährlich wiederkehrenden Protesten um diese Zeit, weil dort vorgeschrieben sei, Stromrechnungen monatlich auszuschicken. Im Sommer seien diese niedrig, im Winter eben hoch. Dass der Tarif im Sommer um 13 Prozent erhöht wurde, sei nicht die Schuld der EVN, sagte Zach weiter. Der Preis werde von der Behörde diktiert, die Erhöhung sei ausschließlich auf Steuern zurückzuführen. Die Heftigkeit der Proteste führt Zach auch darauf zurück, dass im Juli Wahlen angesetzt sind - und die Energiepreise zum Wahlkampfthema hochstilisiert würden.