FPÖ-Frontfrau schlägt ihre zweite Wahl

Die FPÖ geht zum zweiten Mal mit Barbara Rosenkranz als Spitzenkandidation in eine Landtagswahl.

Rosenkranz gehört zum überschaubaren Kreis jener Landespolitiker, die sich mit österreichweiter Bekanntheit rühmen können - nicht zuletzt, weil sie erst 2010 bei der Bundespräsidentenwahl als Herausforderin von Amtsinhaber Heinz Fischer auf den Plan getreten war, wenn auch mit dem bis dato schlechtesten Ergebnis einer freiheitlichen Kandidatin.

Den Ruf als „standhafte Blaue“ erwarb sie sich im Parlament, wo sie nach der Abspaltung des BZÖ von der FPÖ wochenlang als letzte freiheitliche Bastion im orange umgefärbten Klub ausharrte - und in dieser Funktion auch als einzige der 183 Nationalratsabgeordneten gegen den EU-Vertrag von Lissabon stimmte.

Einzige Frau in FPÖ-Führungsposition

Als Vorsitzende der Landespartei ist Rosenkranz, seit 2005 auch eine Stellvertreterin von Strache, die einzige Frau in einer Führungsposition in der FPÖ. Mit Feminismus hat sie aber so gar nichts am Hut und kritisierte mehrfach den heutigen „Gender-Wahn“. Obwohl seit 1993 in der Politik tätig - zunächst als Abgeordnete im niederösterreichischen Landtag, ab 2002 im Parlament -, bezeichnet sie sich gerne als „Hausfrau und Mutter“. Letzteres ist sie gleich zehnfach, der jüngste Spross ist elf Jahre alt.

Barbara Rosenkranz am Rednerpult

APA/Hochmuth

Geboren wurde Rosenkranz am 20. Juni 1958 in Salzburg. Sie entstammt einer bürgerlichen Familie, die auf tragische Weise früh zerbrach. Als sie sechs Jahre alt war, verunglückte ihre Mutter bei einem Flugzeugabsturz. Wenig später starb der Vater, die Tochter musste in ein Internat. Nach der Matura studierte sie Geschichte und Philosophie, allerdings ohne Abschluss. Mit ihrem Mann Horst Jakob und der Familie lebt sie in Harmannsdorf (Bezirk Korneuburg).

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 3. März 2013

Seit 2008 Landesrätin

Nachdem der FPÖ bei der Landtagswahl 2008 der Sprung zurück in die Landesregierung gelang, verließ Rosenkranz das Parlament und wurde Landesrätin. Als solche agiert sie seither eher unauffällig, was auch an den ihr zugeteilten Themen - Baurecht und Tierschutz - liegen mag. Für Aufsehen sorgte sie kurz Ende 2009, als sie über eine Hintertür ein Minarettverbot in Niederösterreich einführen wollte.

Mit Leidenschaft widmet sich Rosenkranz klassisch blauen Themen und EU-Kritik. Sie beklagt die steigende Kriminalität ebenso wie den Missbrauch des Asylwesens und fordert eine zumindest temporäre Wiedereinführung der Grenzkontrollen. Wenn auch in der Sache hart, bleibt die 54-Jährige, die als Hobbys Bergwandern und klassische Musik nennt, im Ton stets sachlich.

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