FPÖ: Straßenwahlkampf mit bekannten Themen

Das Werben um Stimmen für die Landtagswahl geht in die finale Phase. Die FPÖ mit Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz war am Donnerstag den ganzen Tag lang im Bezirk Amstetten unterwegs. Bestimmende Themen waren Kriminalität und Armut.

Mehr Sicherheit, etwa durch die Kontrolle der Grenzen, sowie mehr Unterstützung für junge Familien und ältere Menschen waren die inhaltlichen Schwerpunkte der FPÖ bei ihrer Tour durch den Bezirk Amstetten. Der Kälte trotze Rosenkranz, sie sei „winterhart“, sagte die Spitzenkandidatin und so mischten sich die freiheitlichen Wahlkämpfer zu Beginn unter die Besucher des Bauernmarktes in Amstetten, mit im Gepäck: Feuerzeuge, Kugelschreiber und Werbebroschüren.

Auch Mitbewerber rühren die Werbetrommel

Am Bauernmarkt war dann aber nicht nur das kulinarische Angebot vielfältig, denn mit der ÖVP, den Grünen und den Mutbürgern war auch die politische Bandbreite groß. Dennoch blieben Rosenkranz genügend Hände, die sie drei Stunden lang schütteln konnte. Immer wieder auch intensive Gespräche, denn besonders ältere Menschen gingen auf die Spitzenkandidatin zu und berichteten von diversen Problemen. Auch Unterlagen wurden Rosenkranz gereicht, die ihr Büroleiter dann in seiner Aktentasche verstaute.

Barbara Rosenkranz im Wahlkampf

ORF / Gernot Rohrhofer

Erklärtes Ziel der FPÖ ist es, am 3. März stärker zu werden und die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen. „Denn nur so kann sich etwas verändern“, wiederholte Rosenkranz immer wieder. Dem für Finanzen zuständigen Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) warf sie im Zusammenhang mit der Veranlagung des Wohnbaugeldes „Spielermentalität“ vor: „Das ist wie im Casino, wenn jemand kein Geld hat und trotzdem weiterspielt.“

„Nicht die besten Köpfe, sondern die besten Freunde“

Deutliche Worte bei einer Pressekonferenz für regionale Medien gab es auch in Richtung Flughafen Schwechat und dem Bau des Terminals Skylink. So habe man für den Vorstand „nicht die besten Köpfe, sondern die besten Freunde“ genommen. Dass im eigenen Wahlkampfteam mit Brigitte Kashofer auch jene Politikerin ist, die mit ihren Äußerungen zu Frauenhäusern für Aufregung gesorgt hat, sah Rosenkranz gelassen. Kashofer habe lediglich festhalten wollen, dass die Frauenhäuser nicht zu Lasten der Institution Familie gehen dürfen.

Mit Kaffee und Kuchen wurde dann in Neustadtl zum Treffen mit der Spitzenkandidatin geladen. Gekommen waren vor allem Senioren, musiziert wurde mit einem Akkordeon und kritisiert wurde, dass Rosenkranz zehn Kinder habe, keines davon jedoch getauft sei. Für Walter Blumenschein aus Viehdorf ist Rosenkranz wiederum „eine super Frau, die weit unter ihrem Wert verkauft wird.“ Blumenschein hofft, dass die absolute Mehrheit der ÖVP gebrochen wird, „damit der Mini-Putin verschwindet.“

„Polizei soll Kriminelle und nicht Bürger kontrollieren“

Rosenkranz habe Durchsetzungskraft und wisse, was das Volk wolle, sagte Johann Heindl aus Stephanshart, nachdem er sein Akkordeon zur Seite gelegt hatte. Er will, dass mehr für Frauen und Familien gemacht werde, „außerdem soll die Polizei die bekannten Sammelplätze der Kriminellen kontrollieren und nicht die Bürger beim Kreisverkehr.“ Polizisten selbst, die Rosenkranz ebenfalls besuchte, berichteten, dass Theorie und Praxis nicht immer nah beieinander liegen würden.

Barbara Rosenkranz im Wahlkampf

ORF / Gernot Rohrhofer

Nach Kurzbesuchen in Ardagger und Stephanshart hielt der Konvoi auf dem Marktplatz in Wallsee, wo es mit Schweinsbraten und Sauerkraut nach fast zehn Stunden dem Ende des Wahlkampftages entgegen ging. Dieses Mal spielten zur Begrüßung drei Musikanten auf, dann betonte Rosenkranz einmal mehr, dass „im Hinblick auf die steigende Armut unser Geld für unsere Leute“ verwendet werden müsse.

Rosenkranz hat keine Angst vor Frank Stronach

Frank Stronach, auf dessen Antreten Rosenkranz immer wieder angesprochen wurde, fürchte sie nicht, zumal die Kernthemen der FPÖ in der Bevölkerung gut verankert seien: „Die Leute zuhause sind vernünftiger als die Leute, von denen sie regiert werden.“

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at