Josef Leitner verlässt die Politik

Josef Leitner ist nach den Verlusten der SPÖ bei der Landtagswahl noch am Sonntagabend zurückgetreten. Er verabschiedete sich in einem Mail von seinen Parteikollegen und wird sich komplett aus der Politik zurückziehen.

Leitner schrieb in einer E-Mail, dass er sich entschlossen habe, „meine Funktion als Landesparteivorsitzender der SPÖ Niederösterreich zurückzulegen, mich völlig aus der Politik zurückzuziehen und damit den Weg für einen Neustart unserer Bewegung freizumachen“.

Für ihn sei heute einerseits ein sehr trauriger Tag, „andererseits habe ich in den letzten Jahren euch kennengelernt und Freundschaften geschlossen, an denen mir viel liegt“. Es sei sehr schön gewesen, „mit euch ein Stück des Weges gehen zu dürfen“, so Leitner: „Hoch lebe die Sozialdemokratie!“, beschließt er seine E-Mail an SPÖ-Funktionäre.´

Kantiger Kurs von Beginn an

Leitner übernahm vor fünf Jahren nach dem Rücktritt von Heidemaria Onodi die Funktionen des Landesparteichefs und Landeshauptmann-Stellvertreters. Jetzt legte er selbst sein Amt nieder. Der 41-jährige gebürtigige Scheibbser ist Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

1996 startete er seine berufliche Laufbahn als Geschäftsführer des Vereins Transjob im Mostviertel. Ebenfalls seit 1996 war er in seiner Heimatgemeinde Wieselburg als Gemeinderat tätig. Anfang 2007 wurde Leitner SPÖ-NÖ-Manager. Zuvor war er Controller der Landespartei und von 2000 bis 2007 betriebswirtschaftlicher Referent der Arbeiterkammer Niederösterreich. Zum Landeshauptmann-Stellvertreter wurde er am 10. April 2008 gewählt.

Von Beginn an schlug Leitner einen kantigen Kurs ein. So lehnte seine Partei etwa das Landesbudget 2008 ab. Daraufhin wurden ihm in der Landesregierung Kompetenzen entzogen, nicht nur das Verhältnis zur ÖVP war seitdem getrübt. Denn in Leitners Zeit als Landesparteichef fallen auch die Parteiausschlüsse ehemaliger SPÖ-Mitglieder der Landesregierung.

Bereits am Sonntag bezeichnete Leitner den Ausgang als „unerfreuliches Ergebnis“. Er verwies darauf, dass die SPÖ trotz ihres schlechtesten Ergebnisses in der Geschichte weiterhin die zweitstärkste Partei in Niederösterreich sei. Deshalb sei es notwendig, sehr rasch Konsequenzen in den Strukturen zu ziehen - mehr dazu in SPÖ-Leitner: „Unerfreuliches Ergebnis“.

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