Konflikt mit Pfarrer: Kirche beschmiert

In der Pfarre Langenhart (Bezirk Amstetten) haben Unbekannte die Kirche beschmiert - mit ausländerfeindlichen Worten. Der Grund dafür könnten Probleme mit dem polnischen Pfarrer sein, der unter anderem durch konservative Ansichten aufhorchen ließ.

Die seit dem vergangenen Herbst andauernde Auseinandersetzung der Mitglieder der Pfarre mit ihrem Pfarrer im Stadtteil Langenhart von St. Valentin (Bezirk Amstetten) hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Kirche wurde mit den Worten „Schleich Di Polakenwedl“ beschmiert. Die Diözese St. Pölten verurteile diese Aktion, sagte Sprecher Markus Michael Riccabona am Donnerstag zur APA. Selbiges gelte für den Pfarrgemeinderat.

Beschmierung auf Kirche "Schleich di Polakenwedl"

Werner Kerschbaummayr / foto-kerschi.at

Pfarrer verunsicherte mit konservativen Ansichten

Trotzdem machen die Mitglieder des Pfarrgemeinderates keinen Hehl daraus, dass ihnen eine Abberufung des Pfarrers am liebsten wäre. Der Pfarrer hatte erst unlängst wieder die Gläubigen mit erzkonservativen Ansichten verunsichert: die Verwendung einer Spirale zur Verhütung sei genauso schwere Sünde wie eine künstliche Befruchtung. Auch soll der Mann Geld nicht im Sinne der Pfarrgemeinde verwendet und einzelne Pfarrmitglieder von der Kanzel beschimpft haben - mehr dazu in Langenhart: Pfarrer schimpft von Kanzel.

Die Schmieraktion sei jedenfalls „indiskutabel“. Gegen einen Pfarrer zu sein, sei eine Sache. Rassistische Slogans seien jedoch „zurückzuweisen und zu verurteilen“, sagte Riccabona. Er gehe auch nicht davon aus, dass der Pfarrgemeinderat damit zu tun habe. „Bei allen Gegensätzen: Zu solchen Mitteln würde niemand greifen.“ Die Polizei hat die Ermittlungen bereits aufgenommen. Dem Täter oder der Täterin drohen bis zu 2 Jahre Haft.

Diözese hofft auf Ergebnis bei rundem Tisch

Die Diözese vermittle bereits seit Oktober vergangenen Jahres - mehr dazu in Diözese vermittelt im Streit in Mostviertler Pfarre. Man hoffe nun auf ein Ergebnis bei einem runden Tisch, so Riccabona, bei dem der Pfarrer, der Generalvikar, und Mitglieder der Pfarrgemeinde eine Lösung des Problem finden wollen. Ob Diözesanbischof Klaus Küng auch dabei sein wird, ist derzeit noch nicht sicher.