Niedermeyer-Gutscheine weniger wert

Bei der Arbeiterkammer NÖ häufen sich Anrufe von Konsumenten, weil sie in den Niedermeyer-Filialen keine Gutscheine mehr einlösen können. Herausbekommen wird man bei Gutscheinen - wenn überhaupt - nur mehr die Sanierungsquote.

Wer einen Niedermeyer-Gutschein besitzt, zählt zu den vielen Gläubigern und wird sich mit viel weniger als dem tatsächlichen Wert zufrieden geben müssen. Denn ein in Insolvenz befindliches Unternehmen darf rechtlich keine Gutscheine mehr einlösen, weil alle Gläubiger gleichzustellen sind und deshalb alle nur mehr die Sanierungsqoute bekommen. 20 Prozent bietet Niedermeyer derzeit an.

Jetzt kommt es darauf an, ob sich die Mehrheit der Gläubiger - und zwar sowohl pro Kopf als auch per Geldsumme - damit zufrieden geben. Die Anmeldefrist läuft noch bis 23. Mai: so lange kann jeder Gläubiger - also auch Gutscheinbesitzer - seinen Anspruch geltend machen. Allerdings kostet das bei Gericht 21 Euro.

Bei 200-Euro-Gutschein bleiben 19 Euro übrig

Ein Beispiel: Bei einem 200 Euro Gutschein würde dann nur mehr 19 Euro übrig bleiben, rechnet die Arbeiterkammer NÖ vor. Gutscheine unter 200 Euro kann man gleich wegwerfen. Und die AK-Juristen raten außerdem dazu, noch bis kurz vor Ende der Frist abzuwarten. Denn sollte aus dem Sanierungsverfahren ein Anschlusskonkurs werden, kann man sich auch bei teureren Gutscheinen die 21 Euro Anmeldegebühr sparen.

Wer Ware bestellt und bereits angezahlt hat, ist darauf angewiesen, ob der Masseverwalter entscheidet, den Vertrag weiterhin zu erfüllen, oder zurücktritt - dann gehört man auch zu den Gläubigern. Und wer sein Gerät zur Reparatur bei Niedermeyer abgegeben hat, bleibt rechtmäßiger Besitzer und kann es jederzeit zurück fordern.

Bei Schnäppchen möglicherweise keine Garantie

Manche profitieren aber auch von den Problemen den Elektronik-Händlers und ergattern dadurch ein paar günstige Schnäppchen. Dabei ist aber laut AK NÖ zu bedenken, dass es bei einem möglichen Anschlusskonkurs Probleme mit der Gewährleistung geben wird.

Link:

Arbeiterkammer NÖ