Triumph schließt Werk in Aspang

Der Schweizer Dessousriese Triumph setzt nun in Österreich den Rotstift an und streicht 350 Arbeitsplätze. Die Nähwerke in Oberpullendorf (Burgenland) und Aspang (Bezirk Neunkirchen) werden geschlossen.

Das trifft 201 Beschäftigte (109 in Oberpullendorf, 92 in Aspang). Auch in dem Werk in Oberwart, in dem 240 Personen arbeiten, sowie in der Österreich-Zentrale in Wr. Neustadt mit 1.100 Beschäftigten seien produktionsnahe Arbeitsplätze gefährdet, so die Produktionsgewerkschaft Pro-Ge am Donnerstag in einer Aussendung. Die Beschäftigten wurden am Mittwoch bei Betriebsversammlungen informiert.

Personalabbau beginnt frühestens im Herbst

Ein Schließungsdatum für die beiden vom Aus betroffenen österreichischen Triumph-Produktionswerke Oberpullendorf und Aspang gebe es noch nicht, sagte Konzernsprecher Olav Kratz am Donnerstag zur APA. Bis Mai/Juni werde in den Werken noch kurzgearbeitet. Die Haltefrist von drei bis vier Monaten miteingerechnet dürfte frühestens im Herbst 2013 mit dem Personalabbau begonnen werden, sofern der Sozialplan für die 350 betroffenen Mitarbeiter bis dahin stehe, so Kratz.

Triumph-Schild

APA/Robert Jäger

Triumph über den Grund: „Überkapazitäten“

Als Hauptgrund für den Jobabbau führt Kratz Überkapazitäten an. In Ost- und Südeuropa gebe es zudem eine anhaltende Flaute und Konsumzurückhaltung. Der Schweizer Konzern wird auch in China ein Werk schließen. 2.700 Beschäftigte verlieren dort ihren Job.

Hauptsächlich sind Näherinnen betroffen

In Österreich sind vom Abbau hauptsächlich Näherinnen betroffen. Bisher wurde in den heimischen Werken Oberpullendorf, Aspang und Oberwart Lingerie für die Marken Triumph, Sloggi und Valisère genäht. In Zukunft wollen sich die Schweizer in Österreich nur noch auf Sloggi beschränken. Als Produktionsstandort dient Oberwart. Die Marken Triumph und Valisère werden künftig woanders genäht, vermutlich in Portugal und Marokko.

Triumph-Wäsche

ORF

Triumph ist hierzulande nach Palmers der zweitgrößte Dessoushersteller. Die Konkurrenz durch Bekleidungsketten wie H&M oder C&A, die Wäsche und Strümpfe deutlich günstiger anbieten, wächst, sodass auf Fachhändler nur noch ein Drittel der Umsätze abfallen. Palmers sucht schon seit Jahren einen Käufer. Der Vorarlberger Strumpf- und Wäschehersteller Wolford kämpft in Österreich ebenfalls mit rückläufigen Umsätzen.

Angaben zur aktuellen Geschäftsentwicklung machte Konzernsprecher Kratz auf Nachfrage nicht. 2011 belief sich der Umsatz auf 245 Mio. Euro, nach rund 278 Mio. Euro im Jahr 2010. Der Vorsteuergewinn (EGT) betrug 2011 rund 7,5 Mio. Euro.

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