Reisegruppe aus NÖ bei Explosionen dabei

Eine Firma in Vösendorf hat sich auf Sportreisen spezialisiert. Vor vier Tagen flog eine Reisegruppe von Schwechat nach Boston zum Marathon. Viele der Sportler und ihre Begleitungen haben die Explosionen live miterlebt. Verletzt wurde niemand.

„Ich habe gewusst, dass es mir gut geht und gar nicht daran gedacht, dass ich in unmittelbarer Gefahr bin“, schildert Josef Egger die ersten Minuten nach den Explosionen. Er begleitet als Reiseleiter eine Gruppe von 19 Personen, darunter zehn Sportler die beim Marathon in Boston am Montag am Start waren. Er selbst steht etwa 500 Meter von der Ziellinie entfernt, als es zu den Explosionen kommt - mehr dazu in news.ORF.at .

„Beim zweiten Knall hat jeder zur Ziellinie geschaut“

„Es hat dann eigentlich mittendrin plötzlich einen Knall gegeben, beim ersten hat man sich noch nicht wirklich was gedacht, könnte ja dazugehören. Aber beim zweiten Knall hat dann jeder in Richtung Ziellinie geschaut. Man hat dann einen Feuerball auch gesehen und das hat gleich nach Verbranntem gerochen und dann haben wir gemerkt, dass da etwas Gröberes passiert ist.“ Kurz zuvor liefen noch zwei Sportler seiner Reisegruppe an ihm vorbei. „Es sind ja zwei Läufer, die ich unmittelbar vorher noch gesehen habe, durchgekommen. Da weiß man ja nicht, was mit denen jetzt passiert ist. Bis man die wieder trifft, das waren schon bange Momente“, so Egger.

Österreicher in Boston: Laut Außenministerium waren 41 Österreicher für den Marathon angemeldet. Ihnen dürfte nichts passiert sein.

Josef Egger kehrte sofort ins Hotel zurück. Im Eingangsbereich war zu diesem Zeitpunkt sehr viel los, beschreibt er die Minuten nach den Explosionen. Immer wieder umarmten sich Sportler und Angehörige die ins Hotel zurückkehrten - auf den Bildschirmen im Barbereich wurde über die aktuellen Ereignisse berichtet. Josef Egger wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob alle Teilnehmer der Reisegruppe wohl auf sind.

Boston Marathon

APA/EPA/Stuart Cahill/The Boston Herald

„Marathonläufer waren schwierig zu erreichen“

„Der Gruppe geht es soweit ganz gut. Nach dem ersten Schock der passiert ist, sind wir in der Hotellobby zusammengesessen. Wie gesagt, diese ersten Momente bis man weiß, dass alle wohlauf sind, versucht man die alle zu erreichen. Aber gerade ein Marathonläufer hat nicht immer sein Handy mit, vor allem wenn, so wie jetzt da in Boston, das Hotel von der Ziellinie nicht ganz einen Kilometer entfernt ist. Da braucht er eigentlich kein Handy, und von daher war es halt sehr schwierig, Leute auch zu erreichen.“

Josef Egger über die Minuten nach den Explosionen:

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Nach etwa einer Stunde war es dann aber Gewissheit: Niemand von der Reisegruppe wurde verletzt. Am Dienstag will die Reisegruppe dann wie geplant ihren Rückflug antreten und wieder nach Schwechat zurückkehren.

Anna Wohlmuth, noe.ORF.at