Jäger rufen zu mehr Sicherheit auf

Beim Landesjägertag in Asparn an der Zaya ist am Samstag zu mehr Sicherheit bei der Jagd aufgerufen worden. Für Jagdleiter soll es künftig eigene Schulungen geben, das freiwillige Übungsschießen soll forciert werden.

Erst im Jänner war bei einer Jagd im Weinviertel ein tödlicher Zwischenfall passiert: Ein Treiber wurde von der Kugel eines alkoholisierten Jägers getroffen, der Mann starb. Anfang dieser Woche wurde der Beschuldigte im Landesgericht Korneuburg nicht rechtskräftig zu 14 Monaten Haft wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen verurteilt - mehr dazu in Treiber erschossen: 14 Monate Haft für Jäger.

Schulungen, Schießübungen und Sicherheitskleidung

Das Thema Sicherheit war nicht zuletzt deshalb beim 67. Landesjägertag in Asparn an der Zaya im Weinviertel vorherrschend. Der Verband führte bereits vor sechs Jahren freiwillige Schießübungen ein, dennoch gibt es offenbar Nachholbedarf. „Wir werden Jagdleiterschulungen einrichten und gerade im Hinblick auf Sicherheit massiv forcieren, Sicherheitsbekleidung neu überdenken und diskutieren und wir werden das freiwillige Übungsschießen stärker forcieren, als wir das bisher getan haben“, sagte Landesjägermeister Josef Pröll.

Landesjägermeister Josef Pröll

ORF

Landesjägermeister Josef Pröll

„Bei den Übungsschießen haben wir einen Stand erreicht, der nicht mehr besser wird: Rund 39 Prozent aller Jägerinnen und Jäger gehen zum freiwilligen Übungsschießen. Ich denke, dass wir hier einen Zahn zulegen müssen“, so Pröll. Er betonte außerdem, dass Alkohol vor und während der Jagd nichts verloren habe. Klare Worte dazu fand auch Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP): "„Wenn sich jemand nicht an die Gesetze und Vorschriften hält, heißt es nur: Null Toleranz und strenge Strafen.“

Bezirksjäger schließen sich Forderungen an

Nachholfbedarf sieht man auch in der Jägerschaft. Gottfried Klinghofer, Bezirksjägermeister in Mistelbach, forderte eine Verbesserung der Ausbildung der Jungjäger. Bernhard Egger, Bezirksjägermeister in Melk, plädierte ebenfalls dafür, dass die Schulungen vorangetrieben werden und das Thema Sicherheit verstärkt ins Visier genommen wird. Die in Niederösterreich bereits existierende Jagdunfallverhütungsvorschrift gilt nun übrigens in ganz Österreich. Nachzulesen ist diese Vorschrift auf der Website des NÖ Landesjagdverbandes.

Abgesehen vom Sicherheitsappell zog Landesjägermeister Josef Pröll eine positive Bilanz über sein erstes Jahr in dieser Funktion. Veränderungen kommen in diesem Jahr auf die Jägerinnen und Jäger in Sachen Wildbret zu. Neue Vorschriften sollen zu Verbesserungen und Fälschungssicherheit führen.

Wildbret

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In Zukunft soll nur mehr fälschungssicheres Wildbret serviert werden.

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