Seibersdorf: Radioaktiver Zwischenfall

In der Nuclear Engineering Seibersdorf (Bezirk Baden) ist es zu einem Zwischenfall mit radioaktiven Abfällen gekommen. Zwei Mitarbeiter wurden am Donnerstag einer erhöhten Strahlung ausgesetzt, als sie den Müll aufarbeiten wollten.

Der Behälter, der die Kontamination verursacht hatte, war offenbar falsch deklariert. Die radioaktive Strahlung fiel erst auf, als die beiden Männer ihre Arbeit beendet hatten und routinemäßig auf radioaktive Strahlung gemessen wurden.

Keine gesundheitlichen Schäden bei Arbeitern

Sie wurden noch am Unfallort so weit wie möglich dekontaminiert. Anschließend wurden sie in die nuklearmedizinische Abteilung des SMZ Ost gebracht. Dort werden sie in den kommenden Tagen weiter untersucht. Den Mitarbeitern geht es laut dem Unternehmen gut, vermutlich gibt es keine gesundheitlichen Folgeschäden.

Klar sei, dass die Dosis, die sie abbekommen haben, sich jenseits der Grenzwerte befinde. Wie viel Strahlung es genau war, müsse noch berechnet werden. Symptome zeigen die beiden nicht. Sie bleiben aber wohl noch einige Tage im Krankenhaus. Unter anderem werden ihre Ausscheidungen genau untersucht, um allfällige Erkrankungen ausschließen zu können.

Herkunft des Gebindes noch nicht ganz klar

Die Unfallstelle wurde vorerst gesperrt, in den nächsten Tagen wird der Behälter genau untersucht und der Unfallhergang rekonstruiert. Ein Austritt von Radioaktivität in die Umwelt sei jedenfalls nicht erfolgt, heißt es. NES-Geschäftsführer Roman Beyerknecht sagte, dass man bereits eine Vermutung habe, wo das kontaminierte Gebinde herkomme. Man müsse aber noch genauere Nachforschungen anstellen. Das dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da auch die Halle, in der sich der Vorfall ereignete, kontaminiert ist.

Der Unfall ereignete sich ausgerechnet einen Tag vor einer Großübung am Seibersdorfer Gelände. Die Übungsannahme war, dass Terroristen bei einer Großveranstaltung wie der Euro 2008 eine „Dirty Bomb“ zünden. Die Nuclear Engineering arbeitet im Auftrag der Republik alle in Österreich anfallenden radioaktiven Abfälle auf. Diese werden konditioniert und dann zwischengelagert.