Heftige Unwetter in drei Bezirken

Drei Bezirke sind am Samstagabend von Unwettern getroffen worden. Es gab Überschwemmungen, Vermurungen und Hagelschäden. Im Wechselgebiet gingen Hagelkörner „so groß wie Taubeneier“ nieder. Insgesamt waren 500 Feuerwehrleute im Einsatz.

Die ersten Unwetter gingen gegen 18.00 Uhr im Wechselgebiet nieder. 15 Minuten lang prasselten Hagelkörner vom Himmel, berichtete Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Die größten Schäden wurden aus Edlitz gemeldet. Nachdem innerhalb einer Stunde 60 Liter Regen verzeichnet worden waren, standen Dutzende Keller und auch das örtliche Feuerwehrhaus unter Wasser. Zahlreiche Gewerbebetriebe wurden bis zu 30 Zentimeter überflutet.

Schneepflüge rückten aus

Um die gewaltigen Hagelmengen zu beseitigen, rückten Schneepflüge und Traktoren des Straßendienstes aus. Mehrere Fahrzeuge blieben in den Hagelbergen stecken und mussten mit Seilwinden geborgen werden. Ein Pkw wurde von einer Mure teilweise verschüttet. Zwei Feuerwehrmänner brachten den Lenker in Sicherheit.

Die B54 und B55 waren teilweise massiv vermurt und mussten für den Verkehr gesperrt werden, waren aber gegen 21.30 Uhr wieder befahrbar. „In Edlitz und Feistritz hatte man jedenfalls den Eindruck, dass im Mai der Winter ausgebrochen ist. Über Felder und Wiesen lag ein weißer Hagelteppich“, berichtete Resperger. Im Wechselgebiet kämpften 200 Einsatzkräfte mehrere Stunden lang, um die größten Schäden zu beseitigen. Im Gemeindegebiet von Feistritz am Wechsel ging laut Landespolizeidirektion gegen 18.30 Uhr eine Mure ab und verschüttete die L134 etwa zwei Meter hoch. Die Straße blieb bis 22.00 Uhr total gesperrt. Zu Behinderungen kam es auch auf der Südautobahn (A2).

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Unwetter auch in Krems und Waidhofen/Thaya

Knapp vor Mitternacht wurden die Gemeinden Spitz, Hadersdorf, Krems, Reichau und Senftenberg im Bezirk Krems von massiven Unwettern getroffen, so die Feuerwehr. Wieder einmal schwollen der Radlbach und der Mieslingbach innerhalb weniger Minuten bedrohlich an und traten aus ihren Ufern. 110 Feuerwehrmitglieder waren damit beschäftigt, Keller auszupumpen, Verklausungen bei Brücken und Vermurungen auf Straßen zu beseitigen. In Spitz waren am Sonntag auch 16 Bundesheersoldaten im Einsatz, um die Folgen der Vermurungen zu beseitigen.

Im Bezirk Waidhofen a.d. Thaya waren vor allem Gastern und Kleinzwettl betroffen. In beiden Orten mussten Landesstraßen wegen Vermurungen gesperrt werden. Um Häuser vor Überschwemmungen zu schützen, wurden 700 Sandsäcke aufgelegt. Im Waldviertel standen 130 Feuerwehrleute im Unwettereinsatz.

Unwetter auch in anderen Bundesländern

Die ersten schweren Hagelunwettern in diesem Jahr trafen laut Österreichischer Hagelversicherung etwa 1.500 Hektar landwirtschaftliche Fläche in Niederösterreich, im Burgenland und in der Steiermark. Der dabei angerichtete Gesamtschaden wurde am Sonntag mit 700.000 Euro beziffert.

Betroffen waren neben dem Wechselgebiet in Niederösterreich auch das „Blaufränkischland“ im Mittelburgenland mit den Gemeinden Großwarasdorf, Horitschon und Deutschkreutz, wo es zu teilweise enormen Triebabschlägen beim Wein kam, sowie der östliche Teil der Steiermark mit Schäden im Grünland.

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