Strahlenunfall: War Behälter mangelhaft beschriftet?

Wer ist Schuld am Strahlenunfall in Seibersdorf? Die Universität Innsbruck, von der der verstrahlte Behälter stammt, weist jede Schuld von sich. Seibersdorf will aber Beweise haben, dass die radioaktive Lieferung mangelhaft beschriftet war.

Die Beschriftung der radioaktiven Lieferung aus Innsbruck soll mangelhaft gewesen sein. Dafür gäbe es eindeutige Beweise, sagte der Geschäftsführer von Nuclear Engineering, Roman Bayerknecht. Mehr wollte er heute gegenüber noe.ORF.at nicht sagen und verwies auf die laufenden Ermittlungen.

Universität Innsbruck: „Präparat korrekt verpackt“

Dass das Präparat in Innsbruck falsch etikettiert und deshalb als harmlos eingestuft wurde, wies der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, von sich. „Von uns wurde ein korrekt verpacktes und versiegeltes Präparat nach Seibersdorf verschickt“, so der Uni-Rektor am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck - mehr dazu in Strahlenunfall: Uni weist Schuld von sich.

Seibersdorf

Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH

Nach dem Strahlenunfall wurde die Halle in Seibersdorf versiegelt.

Glasbehälter möglicherweise nicht ganz dicht

Im Zuge des Abrisses der „Alten Chemie“ in Innsbruck sollten die vorhandenen Reste aus dem Isotopenlabor verpackt und zur Lagerung nach Seibersdorf verschickt werden. Dabei dürften geringe Mengen des radioaktiven Isotops Americium 241 ausgetreten sein. „Wir vermuten, dass der Glasbehälter, in dem die Substanz gelagert war, nicht ganz dicht war“, meinte Märk. Dabei hätten der Experte und dessen Assistentin, welche die Verpackung des Materials durchführten, kleine Mengen der radioaktiven Substanz eingeatmet.

Die beiden Arbeiter, die in Seibersdorf radioaktiv verstrahlt wurden, sind mittlerweile wieder im Dienst - mehr dazu in Verstrahlte Arbeiter wieder im Dienst. Die kontaminierte Halle, in der es zu dem Vorfall kam, bleibt weiterhin gesperrt. Bei den verstrahlten Mitarbeitern wurden keine sofortigen gesundheitlichen Schäden festgestellt. Das Landeskriminalamt Tirol ermittelt.

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