Zuerst Frau bedroht, dann Selbstmord

Vor den Augen von zwei Polizisten hat sich, wie erst jetzt bekannt wurde, am Freitag ein 63-jähriger Mann in Kleinzell im Bezirk Lilienfeld erschossen. Der Mann hatte zuvor eine Kellerin mit dem Umbringen bedroht.

Das Motiv für die Verzweiflungstat dürfte enttäuschte Liebe gewesen sein. Der Mann, ein 63-jähriger Bosnier, war, nach Erhebungen der Polizei, vor etwa einem Monat von seiner Frau verlassen worden. Er hielt sich danach zur Kur in Kleinzell auf. Dort lernte er eine 41-jährige Kellnerin, sie stammt ebenfalls aus Bosninen, im Kurhaus kennen und verliebte sich in sie. Der Mann wollte bei ihr einziehen, davon wollte er sie am Freitagnachmittag überzeugen.

Aus Verzweiflung geschossen

Beim Gespräch entdeckte die Kellnerin, dass er eine Waffe im Sakko trug. Er drohte damit, sie oder sich zu erschießen, sie vertröstete ihn und ersuchte ihn geistesgegenwärtig, bei einer Bushaltestelle auf sie zu warten. Der Mann ließ sich vordergründig beruhigen und ging weg. Die Kellnerin bat daraufhin einen Arbeitskollegen, die Polizei zu verständigen.

Der 63-Jährige wartete unterdessen auf die Bosnierin bei der Haltestelle. Als er den Streifenwagen kommen sah, zückte er die Waffe und erschoß sich vor den Augen der Polizisten bei der Bushaltestelle. Die Beamten versuchten den Mann noch wiederzubeleben, allerdings ohne Erfolg.