Donau-Pegel sinkt auch im Osten

Im Osten des Landes hat sich die Hochwasserlage bis Donnerstagabend weiter angespannt gezeigt. Die strapazierten Dämme, etwa in der Stopfenreuther Au, hielten dem Druck aber stand. Der Pegel bei Wildungsmauer ging weiter zurück.

Von einer Entwarnung kann man noch nicht sprechen. Die Donau „beruhigte“ sich, die Pegel waren allmählich im Sinken begriffen - auch östlich von Wien an der Messstelle Wildungsmauer (Bezirk Bruck/Leitha). „Es erfolgt zwar sehr langsam, aber es geht zurück“, hieß es beim Hydrographischen Dienst. Der Pegel bei Wildungsmauer lag Freitagvormittag gegen 9.00 Uhr bei 8,10 m. Um 1.00 Uhr waren es noch 8,37 Meter gewesen. Der Normalstand in Wildungsmauer liegt zwischen zwei und drei Metern.

Donnerstagnachmittag gab es laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger keine gröberen Probleme, auch die aufgeweichten Dämme u. a. in Stopfenreuth (Bezirk Gänserndorf) hielten.

Hainburg: Wasser rinnt aus Bahnhof

In Bad Deutsch-Altenburg stieg der Pegel am Nachmittag nicht mehr. In Hainburg war die Gegend rund um den Bahnhof gefährdet, das Wasser lief am Nachmittag aus dem Bahnhof. Der Bahnbetrieb wurde eingestellt. Die Bahn verläuft in Hainburg auf einem Damm, darunter befindet sich das Bahnhofsgebäude. Ein mobiler Hochwasserschutz unter dem Bahndamm beschützte die Häuser in der Nähe. Laut Bürgermeister Karl Kindl bestand für diese Menschen keine Gefahr.

Spendenmöglichkeit

ORF-Hochwasserhilfe sofort: Erste Bank, Kontonr.: 40.014.400.100, BLZ: 20.111

Zwei Siedlungen in Hainburg wurden aber überflutet. Der Strom musste abgeschaltet werden. Die Menschen kamen in den meisten Fällen privat unter. „Wir sind im Erdgeschoß einen halben Meter unter Wasser. Die Möbel sind schon kaputt, obwohl wir sie aufgepackelt haben“, sagte eine Frau zu noe.ORF.at. Sie blieb in ihrem Haus, um die gehbehinderte Mutter zu betreuen, die das Haus nicht verlassen will.

Dämme im Bezirk Gänserndorf halten

In Bad Deutsch-Altenburg stand ein Teil des Kurparks unter Wasser. Die Pumpen liefen am Nachmittag auf Hochtouren, um das Wasser wieder wegzubekommen. Sandsäcke sollen verhindern, dass das Wasser die umliegenden Häuser erreicht.

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„Die Prognosen waren für Mittag mit 8,90 Meter sehr hoch, um 11.00 Uhr war der Pegel bei 8,80, nun stehen wir bei 8,64 Meter“, sagte der Bezirksfeuerwehrkommandant von Bruck/Leitha, Franz Pinter. Der Pegel bei Wildungsmauer sank also wieder. Das Wasser dürfte trotzdem noch länger auf dieser Höhe bleiben. „Wir haben bei Bratislava einen Flaschenhals, da rinnt das Wasser nicht so schnell ab“, sagte Pinter. Man werde noch eine Woche mit dem hohen Wasserstand im Kurpark zu kämpfen haben.

1,6 Millionen Sandsäcke befüllt

Am gegenüberliegenden Donau-Ufer, in Eckartsau, Mannsdorf, Orth an der Donau, Schönau und Stopfenreuth, beobachteten 450 Feuerwehrleute die aufgeweichten Dämme. Schwachstellen wurden mit Hilfe von Baggern und mit Sandsäcken verstärkt.

Das Landeskommando zog am Donnerstag eine neuerliche Zwischenbilanz: Demnach standen bisher 14.200 Kräfte von 1.093 Feuerwehren mit 3.214 Fahrzeugen im Hochwassereinsatz. Dazu zählten auch 32 Züge des Katastrophenhilfsdienstes. 712 Pumpen waren aufgeboten. Damit wurden Resperger zufolge pro Stunde 67 Millionen Liter Wasser abgepumpt. In Verwendung standen außerdem 496 Stromaggregate. Nicht zuletzt wurden 1,6 Millionen Sandsäcke befüllt.

Essl Museum seit Freitag wieder offen

Das Essl Museum in Klosterneuburg wurde am Freitag wieder für Besucher geöffnet. Die sich verschärfende Hochwassersituation in Klosterneuburg hatte die Betreiber dazu gezwungen, am Dienstag aus Sicherheitsgründen vorübergehend zu schließen.

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