Melk: Brandalarm im Hochwasser

In der vom Donau-Hochwasser besonders hart getroffenen Stadt Melk ist die Feuerwehr am Samstag zu einem Brand in ein überflutetes Haus gerufen worden. Fünf Personen wurden verletzt. Bei den Aufräumarbeiten ist unterdessen ein Ende in Sicht.

Seit vergangenem Samstag steht die Freiwillige Feuerwehr Melk durchgehend im Einsatz. 3.000 Arbeitsstunden wurden bislang von den Melker Floriani alleine geleistet. Am Samstag gab es in der von Hochwasser überfluteten Linzerstraße zudem Brandalarm. Fünf Menschen wurden dabei leicht verletzt.

FF Melk im Brandeinsatz

APA/FF Melk/Rene Kerschbaumer

Brandalarm in der vom Hochwasser überfluteten Linzerstraße in Melk

In den vergangenen Tagen reichte das Arbeitsspektrum der Melker Feuerwehr von der Errichtung unzähliger provisorischer Schutzbauten über Evakuierungen, Verstärkung und Überwachung von Dämmen bis zur Versorgung von eingeschlossenen Personen. Ihr zur Seite standen 55 Feuerwehren aus ganz Niederösterreich mit 796 Mitgliedern sowie fünf überregionale, je 50 Mann starke Katastrophenhilfsdienstzüge.

Am Höhepunkt der Arbeiten wurden mithilfe von mehr als 90 Pumpen 160.000 Liter pro Minute aus den überfluteten Gebäuden gepumpt. Weiters wurden unzählige Meter elektrische Leitungen und Schläuche verlegt.

Große Aufräumarbeiten bald beendet

Nach dem Sinken der Pegel ging es ans Aufräumen. Nach Einschätzung der Feuerwehr Melk sollte der Hochwasser-Einsatz im großen Umfang am Sonntagabend beendet sein. Kleinere Arbeiten werden auch noch die ganze nächste Woche erforderlich sein, hieß es. Die FF Melk ist selbst vom Hochwasser massiv betroffen, das Feuerwehrhaus wurde überflutet. Trotz zuvor erfolgter Sicherungsarbeiten entstanden schwere Schäden am Areal, Objekten und Inventar.

Feuerwehrhaus in Melk überflutet

FF Melk

Das Feuerwehrhaus in Melk wurde überflutet.

Die Feuerwehr Melk leistete nach eigenen Angaben bislang 3.000 Arbeitsstunden. Österreichweit geht man von ungefähr einer Million Stunden aus, die alle Helfer zusammen im Hochwassereinsatz waren. Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich zog am Samstag eine erste Zwischenbilanz für die Feuerwehren. Demnach hätten die 22.000 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren bis dato 300.000 Arbeitsstunden geleistet. Resperger geht aber davon aus, dass diese Zahl noch deutlich steigen wird, da die Aufräumungsarbeiten voraussichtlich noch einige Tage andauern werden.

Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos NÖ:

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250 Soldaten zusätzlich in „Schlammschlacht“

Um die Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser noch schneller voranzutreiben, hat das Militärkommando Niederösterreich zusätzliche 250 Soldaten in die „Schlammschlacht“ geworfen. Somit arbeiteten am Sonntag aktuell 1.750 Soldaten an der Beseitigung der Hochwasserschäden. Das Schwergewicht lag in den Räumen Emmersdorf, Melk, Aggsbach, Marbach, Mautern, Dürnstein, Klosterneuburg, Korneuburg, Orth und Hainburg.

„Ich bin täglich im gesamten Katastrophengebiet unterwegs und habe dort den außerordentlichen Einsatzwillen unserer Soldaten in der Erfüllung der Aufgabenstellung feststellen können", sagte Niederösterreichs Militärkommandant, Rudolf Striedinger. "Mir wird auch immer wieder von betroffenen Bewohnern der Dank für die Hilfeleistung des Bundesheeres ausgesprochen. Diesen Dank der Bevölkerung darf ich hiermit an meine Soldaten weiterleiten.“

Soldaten schaufeln in Mauterbach

Militärkommando NÖ

Handgranate bei Hochwassereinsatz gefunden

Dass Hilfeleistung mitunter gefährlich sein kann, zeigte ein Vorfall am Samstag: In Emmersdorf an der Donau fanden Pioniere aus Melk im Keller eines von der Flut betroffenen Hauses ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg. Die noch scharfe Handgranate wurde am Sonntag an den Entminungsdienst des Bundesheeres übergeben und gesprengt.

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