Alpine: Pröll kündigt Hilfe für Zulieferbetriebe an

31.500 Mitarbeiter bei 300 Zulieferbetrieben sind von der Insolvenz der Alpine indirekt betroffen. Sie sollen jetzt mit einem speziellen Paket an Maßnahmen unterstützt werden, das hat LH Erwin Pröll (ÖVP) nun bekannt gegeben.

Die Turbulenzen rund um die Insolvenz des Baukonzerns Alpine ist derzeit das dominierende Thema. 700 Alpine Mitarbeiter an fünf Standorten in Niederösterreich sind davon direkt betroffen, 31.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei 300 Zulieferbetrieben indirekt. Fünf Standorte hat die Alpine in Niederösterreich - in Amstetten, Horn, Mistelbach, St. Pölten und Trumau - abgesehen von den dort beschäftigten hängen an diesen Standorten viele Zulieferbetriebe die nun um ihre Zukunft bangen.

Vor allem diese Betriebe sollen jetzt mit einem speziellen Paket an Maßnahmen unterstützt werden, das gab Pröll am späten Mittwochvormittag nach einer Klausur mit anderen ÖVP Landes-Regierungsmitgliedern in Retz bekannt.

Pröll spricht von Managementfehlern

Er appellierte an die Zuversicht der Klein- und Mittelbetriebe. "Weil wir mit Sicherheit die Kleinen, wie es manchmal landläufig heißt, sicher nicht im Stich lassen. Denn gerade diese Klein- und Mittelbetriebe und die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen können für diese Pleite am wenigsten, und daher sehen wir uns auch verpflichtet, von Seiten der niederösterreichischen Politik, entsprechend unter die Arme zu greifen“, so Pröll. Er rechnete damit, dass man für die angedachten Maßnahmen 20 Millionen zusätzlich brauchen werde, betonte aber, dass die stabile Budgetsituation das erlaube.

Pröll sprach in dem Zusammenhang von Managementfehlern die diese Situation verursacht hätten. „Sie wissen, dass doch der eine oder andere Manager sich in der Rolle gefällt, abschätzig und geringschätzig über die Politik zu reden. Jetzt haben wir wieder die umgekehrte Situation. Sie sehen, immer dann, wenn die Manager versagen, dann ist die Politik gerade gut genug, um dieses Versagen so gut als möglich auszumerzen, um auf diese Art und Weise die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Betriebe nicht alleine zu lassen.“

Bauprojekte sollen vorgezogen werden

Unterstützen will das Land etwa durch das Vorziehen von Bauprojekten aus dem Jahr 2014 ins Jahr 2013 und durch die Übernahme von Haftungen, um die Liquidität zu sichern, so Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). „Wie gesagt, wir geben hier eine 50-prozentige Haftung, bis zu 250.000 Euro stellen wir zur Verfügung. Wobei man auch noch sagen muss, bis 100.000 Euro gibt es hier ein vereinfachtes Verfahren.“

Eine eigene Informationshotline im Land wurde eingerichtet, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die sich über eine Arbeitsstiftung, die das Land mit dem AMS einrichtet, informieren wollen. LH-Stv. Wolfgang Sobotka (ÖVP) übt auch scharfe Kritik am Zentralbetriebsrat der Alpine, an Arbeiterkammer-Präsident Hermann Haneder, der auch im Aufsichtsrat der Alpine sitze.

„Mich irritiert das in diesem Sinne, dass es jetzt den Anschein erweckt, gerade er als oberster Arbeiterkämmerer, er würde überrascht sein. Was ist denn die Funktion des Aufsichtsrates dann? Was ist denn die Funktion in diesem Unternehmen? Und da sitzt ja nicht nur er drinnen, da sitzen ja andere Arbeitnehmer auch noch drinnen.“

Zu diesen Vorwürfen sagte der Zentralbetriebsrat der Alpine und Präsident der nö. Arbeiterkammer Hermann Haneder, er habe im Aufsichtsrat nicht alle Informationen erhalten. Von Sobotka hätte er Hilfe und Anrufe erwartet und nicht billige Polit-Attacken, so Haneder.

Hotlines für Arbeitnehmer und Firmen

Sowohl für betroffene Arbeitnehmer als auch für Zulieferfirmen sind im Land Telefon-Hotlines mit Auskünften zu allen aktuellen Fragen eingerichtet worden.

  • Hotline für Alpine-Mitarbeiter: 02742/9005-9555
  • Hotline für betroffene Zulieferfirmen: 02742/9005-16168