Jeder zweite Landarzt hört auf
Die Bürokratie nehme immer mehr überhand, sagte Christoph Reisner, Präsident der niederösterreichischen Ärztekammer. Das betreffe natürlich auch die Landärzte, die ohnehin neben den normalen Praxistagen mit Wochenenddiensten und Hausbesuchen genug zu tun hätten.
dpa/Patrick Pleul
Ärztekammer kritisiert Bürokratie
Als Beispiel nannte Reisner die Chefarztpflicht für Medikamente, die unnötig viel Zeit koste: „Ein Landmediziner muss sich oft mehrere Stunden herumschlagen, um eine chefärztliche Bewilligung für seine Patienten zu erhalten. Eine chefärztliche Bewilligung von einem Kollegen, der den Patienten nie gesehen, geschweige denn, untersucht hat.“
Landärzte wollen bessere Arbeitsbedingungen
Reisner drängt auch auf ein faires Honorarsystem. Landärzte sollen zudem ein uneingeschränktes Recht haben, eine Hausapotheke zu führen, ohne sie sei eine Praxis auf dem Land nicht wirtschaftlich zu führen.
Die dritte Forderung betrifft familienfreundliche Arbeitsbedingungen für Landärztinnen und Landärzte, die geregelte Arbeitszeiten und damit eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erlauben. Diesen Forderungen werde man auch durch eine bundesweite Kampagne Nachdruck verleihen, sagte der niederösterreichische Ärztekammerpräsident.
Links:
- Ärztekammer befürchtet Turnusärzteengpass (noe.ORF.at; 28.7.2013)
- Eine Gemeinde kämpft um ihren Arzt (noe.ORF.at; 20.3.2013)
- Ärztekammer Niederösterreich (Website)