Wilderer wegen Mordversuchs „bekannt“

Einen Tag nach dem Amoklauf mit vier toten Einsatzkräften werden brisante Details bekannt. So soll der mutmaßliche Schütze schon einmal versucht haben, jemanden zu ermorden. Das sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler.

Man habe gewusst, dass der Mann gewalttätig sei, sagte Kogler im Ö1-Morgenjournal - mehr dazu in oe1.ORF.at. So soll der 55-Jährige vor einigen Jahren versucht haben, einen Jäger zu töten. Aus diesem Grund habe man für die geplante Anhaltung des Mannes in der Nacht auf Dienstag auch die Cobra angefordert.

„Rechnen Messerattacke demselben Mann zu“

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten bestätigte gegenüber noe.ORF.at einen „Vorfall“ im Bezirk Melk - mehr dazu in Jäger wurde mit Messer attackiert (noe.ORF.at; 27.10.2011).

Der Jäger soll im Oktober 2011 mit einem Messer attackiert worden sein, habe sich aber selbst in Sicherheit bringen können und sei mit leichten Verletzungen davongekommen, sagte Michaela Schnell, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der Täter war damals allerdings nicht bekannt, außerdem wurden die Ermittlungen wegen versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung geführt. Heute rechne man die Messerattacke aber dem mutmaßlichen Vierfachmörder zu, so Schnell.

Laut Kogler habe man jedenfalls nicht damit gerechnet, dass der Wilderer sofort von seiner Waffe Gebrauch machen werde: „Wir haben alle entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen eingehalten. Von Beginn an, muss man aber sagen, ist der Täter mit absoluter Gewaltbereitschaft vorgegangen. Er hat nämlich nicht nur den ersten Polizisten sofort getötet, sondern auch die beiden weiteren mit einem Kopfschuss liquidiert.“

„Werden die entsprechenden Lehren ziehen“

Einen derartigen Fall habe es in der Zweiten Republik noch nicht gegeben, so Kogler: „Er ist ein außergewöhnlicher Fall, aber die Polizei hat auch die Notwendigkeit, mit derart außergewöhnlichen Fällen umgehen zu lernen, deswegen werden wir uns diesen im Detail ansehen und die entsprechenden Lehren daraus ziehen.“