Wilderer-Waffenlager: Langwierige Ermittlungen

Die Ermittler stehen nach dem Vierfachmord von Annaberg vor langwierigen Untersuchungen, was die Zuordnung der ihm Haus der gefundenen Waffen betrifft: Die Staatsanwaltschaft St. Pölten spricht von „wochenlanger Arbeit“.

Rund 100 Langwaffen und zahlreiche Faustfeuerwaffen samt Munition müssten begutachtet, danach mit individuellen Seriennummern jener Waffen abgeglichen werden, die in den vergangenen Jahren bei mehreren Einbrüchen und Brandlegungen in Jagdschlössern und -häusern gestohlen wurden - mehr dazu in Wilderer: Einbrüche und Diebstähle begangen?.

Keine Hinweise zu Komplizen

„Es ist viel zu tun“, so die Leiterin der Staatsanwaltschaft St. Pölten Michaela Schnell zur APA. Weitere Ergebnisse zu den laufenden Ermittlungen werden für kommenden Montag erwartet. Entgegen diverser Medienberichte gibt es keine konkreten Hinweise auf einen möglichen Komplizen des 55-Jährigen. Mittäter in dem einen oder anderen Einbruchs-Fall könnten aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

gefundene Waffen

Polizei

Es wird wohl Wochen dauern, bis alle Waffen zugeordnet werden können

Der als Wilderer verdächtigte Transportunternehmer hat am Dienstag drei Polizisten und einen Rotkreuz-Sanitäter erschossen. Davor wurde das Fahrzeug des 55-Jährigen, ein Toyota mit gestohlenen Kennzeichen, gefunden und daraufhin eine Straßensperre errichtet. Auslöser der Streifentätigkeit im Bezirk Lilienfeld waren Wildereien der vergangenen Jahre - mehr dazu in Blutbad: Wilderer erschießt drei Polizisten und einen Sanitäter.

Auf seiner Flucht verschanzte sich der 55-Jährige auf seinem Anwesen in Großpriel bei Melk, ein Großaufgebot von Einsatzkräften versuchte, den Mann zum Aufgeben zu bringen. Dienstagabend wurde der Bauernhof gestürmt. Nach einer stundenlangen Durchsuchung des verwinkelten Gebäudes fand die Polizei die verbrannte Leiche des 55-Jährigen. Diese lag in einem Geheimbunker im Keller. Eine Obduktion der Leiche ergab, dass der Mann zuvor mit einem Kopfschuss Selbstmord begangen hatte - mehr dazu in Amoklauf: Chronologie der Ereignisse.

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