Wilderer: Gestohlene Motorräder gefunden

Die Liste der Delikte von Alois H. wird offenbar immer länger: Auf seinem Anwesen in Großpriel (Bezirk Melk) wurden vier gestohlene Motorräder gefunden. Außerdem soll der Wilderer im Jahr 2007 zahlreiche Fahrzeuge stark beschädigt haben.

Eine Yamaha und eine KTM wurden 2007 auf dem Wachauring gestohlen, zur gleichen Zeit trieb auch ein Vandale sein Unwesen: Laut „Kurier“ wurden in einer Nacht 165 Reifen aufgeschlitzt und 20 Windschutzscheiben eingeschlagen. Gesamtschaden: 110.000 Euro. Die beiden anderen Motorräder, die die Ermittler in Großpriel sichergestellt haben, dürfte der Mann ebenfalls nicht rechtmäßig erworben haben: Sie stammen von Diebstählen in Aggstein (2011) und Loosdorf (2012).

Polizei schoss auf Autoreifen

Auch zum Polizeieinsatz, bei dem drei Polizisten und ein Sanitäter getötet wurden, werden immer mehr Details bekannt: Wie die ORF-Sendung „Thema“ am Montag exklusiv berichtete, hatte nicht der Wilderer, sondern die Polizei das Feuer eröffnet - mehr dazu in Amoklauf: Polizei eröffnete Feuer. Polizeisprecher Johann Baumschlager betonte jedoch, dass nicht auf den flüchtenden Wilderer, sondern gezielt auf die Autoreifen geschossen worden sei. Damit habe man den Mann zum Anhalten zwingen wollen, um ihn festzunehmen.

Der Mann konnte jedoch entkommen, riss mit seinem Fahrzeug ein Loch in einen Gartenzaun, dort entdeckte ihn die Cobra, und aus dem Hinterhalt begann H. dann zu schießen.

Ermittler aus Burgenland als Unterstützung

Die Ermittlungen zum Tathergang sind unterdessen noch nicht abgeschlossen. Ermittlerteams aus dem Burgenland sollen eingesetzt werden, damit die Objektivität gewahrt bleibt, heißt es aus dem Innenministerium. Das akribische Durchsuchen des Anwesens von Alois H. hat bereits begonnen. Die Ermittlungsarbeit soll ans Licht bringen, für wie viele und vor allem für welche Verbrechen Alois H. noch verantwortlich gemacht werden kann.

Zwei der vier Opfer von Alois H. wurden am Dienstag in ihren Heimatgemeinden Randegg (Bezirk Scheibbs) bzw. Annaberg (Bezirk Lilienfeld) beigesetzt. Bei den Begräbnisfeierlichkeiten für den Polizeibeamten Johann Ecker (51) und den Rettungssanitäter Johann Dorfwirth (70) war die Anteilnahme nicht nur der Bevölkerung jeweils sehr groß. Die beiden weiteren durch Schüsse getöteten Beamten werden ebenfalls noch in dieser Woche ihre letzten Ruhestätten finden.

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