BauMax-Verlust auf 126 Mio. Euro verdoppelt

bauMax hat seinen Verlust im Geschäftsjahr 2012 im Vergleich zum Jahr davor mehr als verdoppelt: 126 Millionen Euro beträgt der Nettoverlust der Gruppe in der vergangenen Periode. Schuld daran dürften vor allem die osteuropäischen Standorte sein.

Die Baumarktkette bauMax ist im vergangenen Jahr aufgrund der weiterhin schlechten Lage bei den osteuropäischen Töchtern noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust der bauMax-Gruppe hat sich auf 126 Mio. Euro (nach 47,2 Mio. Euro) mehr als verdoppelt. Das operative Ergebnis nach Steuern verschlechterte sich auf -79 Mio. Euro (nach -61 Mio. Euro). Auch der Gruppen-Umsatz lag mit 1,20 Mrd. Euro um rund 4 Prozent unter dem Jahr 2011.

bauMax in Aussendung: „annus horribilis“

bauMax selbst spricht am Freitag in einer Aussendung von einem „annus horribilis“ (schreckliches Jahr, Anm.), in dem das Optimum an Abschreibungsmöglichkeiten genutzt worden sei, was das Gruppenergebnis einmalig mit zusätzlichen 47 Mio. Euro belastete.

In Österreich läuft es für das Unternehmen besser: Die bauMax AG, die im Wesentlichen das Österreich-Geschäft abbildet, erzielte ein positives EBITDA von rund 28 Mio. Euro. Das Bilanzergebnis der bauMax AG war jedoch aufgrund von Abschreibungen der Beteiligungen in CEE-Ländern im Gesamtausmaß von 241 Mio. Euro und unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages mit -185,9 Mio. Euro negativ.

Essl: „Werden Restrukturierung schaffen“

Trotz schlechter Zahlen schöpft bauMax-Chef Martin Essl Hoffnung für 2013 und rechnet mit einem zweistelligen Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) für die Gruppe. 2012 war das EBITDA mit rund 4 Mio. Euro zwar positiv, aber deutlich niedriger als 2011 (31 Mio. Euro). Bis 2015 wird hier eine Ergebnisverbesserung von rund 90 Mio. Euro erwartet.

„Ja, wir befinden uns ohne Zweifel in einer schwierigen Situation“, räumt Essl in der Aussendung ein. Die Rahmenbedingungen in Ländern wie Rumänien, Kroatien und Slowenien würden nicht gerade das Fortkommen in diesen Märkten erleichtern. Man glaube aber an ein wirtschaftliches Wiedererstarken der CEE-Region in den nächsten zwei bis drei Jahren. „Wir werden die Restrukturierung schaffen, davon bin ich überzeugt, weil wir jede Schraube im Unternehmen dreimal umdrehen, genauso wie jeden Euro auf der Kostenseite“, so der Unternehmenschef.

569 Millionen Euro Bankschulden

Ende 2012 einigte sich die strauchelnde Baumarktkette mit ihren Gläubigern auf ein Sanierungskonzept. Banken schossen 80 Mio. Euro zu, die Eigentümerfamilie Essl half mit 12 Mio. Euro aus. Außerdem einigte man sich darauf, die Rückzahlung bestehender Darlehen für drei Jahre auszusetzen. Nach heutigen Angaben hat bauMax 569 Mio. Euro Bankschulden, die eine Hälfte im Baumarktgeschäft, die andere im Immobilienbereich.

Um den Sprung aus den roten Zahlen zu schaffen, strafft der Konzern das Sortiment und schließt unrentable Standorte. Eine Filiale in Prag und ein Standort in Bratislava wurden bereits geschlossen, bis Jahresende machen die Geschäfte in Ljubljana und Wolfsberg zu. Neueröffnungen gab es in Prag, Sofia und Eskisehir (Türkei). Derzeit ist die Baumarktkette mit 160 Märkten in neun Ländern vertreten und beschäftigt rund 8.900 Personen, deutlich weniger als zuletzt. Anfang 2012 beschäftigte bauMax noch rund 9.400 Menschen, Ende 2012 waren es 9.040. Natürliche Abgänge würden nur noch selektiv nachbesetzt, hieß es zur APA.

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