Die Hochburgen der Parteien

Bei der NR-Wahl haben SPÖ und ÖVP auch in NÖ verloren, ebenso das BZÖ. Zugewinne gibt es für FPÖ, Grüne, Team Stronach und die NEOS. Letztere hatten ihre Hochburg in Gießhübl. Dort kamen sie auf 13,3 Prozent.

Die Nationalratswahl am Sonntag hat für SPÖ und ÖVP in NÖ zum zweiten Mal in Folge die historisch schlechtesten Ergebnisse gebracht. Die SPÖ sank gegenüber 2008 um 2,6 Prozentpunkte auf 27,8 Prozent ab, die ÖVP blieb mit 30,4 Prozent (minus 1,8 Prozentpunkte) über der 30-Prozent-Marke. Das Plus für die Freiheitlichen betrug 1,3 Prozentpunkte, sie erreichten 19,4 Prozent. Die Grünen kamen auf 9,1 Prozent (plus 1,0 Prozentpunkte) - mehr dazu in NÖ: ÖVP bleibt stimmenstärkste Partei.

Höchster Verlust für SPÖ 9,7 Prozentpunkte

Die SPÖ musste ihren höchsten Verlust in Niederösterreich in Schwechat (Bezirk Wien-Umgebung) hinnehmen, wo die dortige Bürgermeister-Partei 9,7 Prozentpunkte auf 37,6 Prozent verlor, den größten Gewinn gab es mit plus 4,4 Prozent in Dorfstetten im Bezirk Melk (31,8 Prozent).

Verluste gab es für die SPÖ auch in der Heimatgemeinde ihrer landesweiten Spitzenkandidatin Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek. In Guntramsdorf (Bezirk Mödling) verlor die SPÖ 4,7 Prozentpunkte, blieb aber mit 32,4 Prozent der Stimmen stärkste Partei.

Ergebnis Schwechat

ORF

Ergebnis Schwechat: Die SPÖ verlor dort 9,7 Prozentpunkte.

ÖVP verliert in Jaidhof 8,7 Prozentpunkte

Minus 8,7 Prozent setzte es für die ÖVP in Jaidhof (Bezirk Krems), dafür gab es zwei Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich - voran in Nöchling (Bezirk Melk) mit plus 18,9 Prozent.

Vizekanzler Michael Spindelegger schritt in seiner Heimatgemeinde Hinterbrühl (Bezirk Mödling) zur Wahlurne. Dort verlor die ÖVP 0,2 Prozentpunkte und ist weiterhin stärkste Partei mit 39,8 Prozent der Stimmen. In Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) der Heimatgemeinde der ÖVP Landesspitzenkandidatin Johanna Mikl-Leitner kam die ÖVP auf 31 Prozent der Stimmen (-3,7).

Wo FPÖ und Grüne punkten konnten

Die Freiheitlichen erreichten plus 7,9 Prozent in Prigglitz (Bezirk Neunkirchen), büßten aber in Blindenmarkt 8,2 Prozent ein. In der Heimatgemeinde des NÖ FPÖ Spitzenkandidaten Walter Rosenkranz konnte die FPÖ Stimmen dazugewinnen. Mit einem Plus von 2,0 Prozentpunkten erreicht die Partei dort 19,7 Prozent.

NR-Wahl Sondersendung: In der TV-Thek können Sie die Sondersendung aus NÖ anlässlich der NR-Wahl on demand sehen- mehr dazu in TV-Thek.

Die Grünen verzeichneten den meisten Zuwachs in Parbasdorf (Bezirk Gänserndorf) mit plus 6,6 Prozent, das stärkste Minus in Mauerbach (Bezirk Wien-Umgebung) mit minus 2,9 Prozent. Zulegen konnten die Grünen auch in der Heimatgemeinde ihres NÖ Spitzenkandidaten Dieter Brosz. In Trumau (Bezirk Baden) gewannen die Grünen 0,9 Prozentpunkte dazu und kommen somit auf 8,2 Prozent der Stimmen.

NEOS und Team Stronach: Hochburgen im Süden

Gießhübl (Bezirk Mödling) war mit 13,3 Prozent die niederösterreichische Hochburg der NEOS. Die Partei konnte auch in der Heimatgemeinde ihres NÖ Spitzenkandidaten Niki Scherak, in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) Stimmen über dem landesweiten Durchschnitt gewinnen. Sie kamen dort auf 6,6 Prozent der Stimmen.

Oberwaltersdorf ist nicht nur die Heimatgemeinde des NÖ NEOS Spitzenkandidaten Scherak. Auch der Spitzenkandidat des Team Stronach, Frank Stronach, ging in Oberwaltersdorf wählen. Das Team Stronach erreichte dort mit 11,9 Prozent sein bestes Ergebnis in Niederösterreich.

Ergebnis Gießhübl

ORF

Ergebnis Gießhübl: Die Hochburg der NEOS, mit 13,3 Prozent der Stimmen.

Unterschied zu Landtagswahl im März

Ein halbes Jahr nach der Landtagswahl am 3. März wurde deutlich, dass die Wähler - insbesondere der ÖVP - massiv zwischen Landes- und Bundesebene unterscheiden: Am 3. März hatten 50,79 Prozent Landeshauptmann Erwin Pröll und seiner Partei die bisherige absolute Mehrheit gesichert - mehr dazu in Pröll verteidigt „Absolute“ (März 2013).

Das Team Stronach hatte bei seinem ersten Antreten in Niederösterreich noch fast zehn Prozent geholt, was den anderen Parteien mit Ausnahme der Grünen ein Minus bescherte, so entfielen am Sonntag nur 4,8 Prozent auf die Liste. Knapp dahinter rangierten die NEOS mit 4,4 Prozent. Das BZÖ erhielt im Bundesland 2,7 Prozent - ein Minus von 3,7 Prozentpunkten.

Links: