Zu Besuch in der „Güterzugumfahrung“

Güterzüge sollten nach den ursprünglichen Plänen nicht mehr durch St. Pölten donnern, sondern südlich die Landeshauptstadt umfahren. Nach einer mehrjährigen Bauunterbrechung nimmt das Projekt Güterzugumfahrung jetzt Formen an.

Jahrelang wurde hier gebohrt und gesprengt. Das Ergebnis ist eine 3,5 Kilometer lange Röhre, die am Samstag völlig gefahrlos durchschlendert werden konnte. Fast 500.000 Kubikmeter Material, davon viel Schlier wurden aus dem Tunnel geschafft. In Zukunft sollen hier die Güterzüge in einem großen Bogen um St. Pölten herumgeführt werden.

Zu Fuß durch den Tunnel: „Sehr interessant“

Die Messungen waren so genau, dass der Durchbruch auf bis zu zwei Zentimeter genau gelungen ist. Ein Ort des Staunens über das, was moderne Technik kann. „Es ist sehr interessant. Man erfährt, wie ein solcher Tunnel gebaut wird. Es ist wirklich sehr interessant“, sagt Elke Heiss aus Gerersdorf.

„Man muss sich ja ein bisschen informieren, was die Technik, die moderne Tunnelbautechnik, mit sich bringt“, so die Beweggründe von Ernst Mühlberger aus Linz, sich einen Blick in den Tunnel zu verschaffen. „Wie so etwas aussieht, wenn man selber durchgeht und nicht nur im Zug durchfährt, dass man sich das genauer anschauen kann, wie die Wand da aufgebaut ist und wie das alles funktioniert“, sagt Stefan Jakl aus St. Pölten.

Öbb

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Umfahrung soll 2017 eröffnet werden

Aus einer Höhe von 50 Metern werden die Dimensionen der Baustelle noch deutlicher. Die Umfahrung kostet insgesamt 850 Millionen Euro.

„Die Güterzugumfahrung oder Lückenschluss St.Pölten-Loosdorf, wie es jetzt heißt, ist also das letzte Teilstück der Westbahn zwischen Wien und Linz, wo die Viergleisigkeit hergestellt wird. Und maßgeblich ist, dass wir hier dann mit dem viergleisigen Ausbau der Westbahn die Kapazitäten zur Verfügung stellen können, die wir für die künftigen prognostizierten Verkehre brauchen“, erklärt Projektleiter Reinhold Hödl. Geplantes Eröffnungsjahr für die Umfahrung von St. Pölten ist 2017.