Schotterbahnhof: Schnecken verhindern Lösung

In Sollenau (Bezirk Wr. Neustadt) befürchten die Bewohner einer Siedlung erhöhte Lärm- und Staubbelastung sollte ein geplanter Verladebahnhof für Schotter gebaut werden. Ein alternativer Standort fällt - wegen einer seltenen Schneckenart - aus.

In der ersten Verhandlung mit der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt wurde klar gestellt, dass die potentiellen Anrainer des Schotterumschlagplatzes keine Parteienstellung - also keine Mitsprache - haben. Denn der Bau von Schienen und Verladebahnhof wird nach dem Eisenbahnrecht verhandelt - obwohl ein privater Transportbeton-Unternehmer die Gleisverlängerung samt Bahnhof bauen und gewerblich nutzen möchte - mehr dazu in Anrainer gegen „Schotterbaron“.

„Schnecken genießen mehr Schutz als Menschen“

Das ist für den Eggendorfer und den Sollenauer Bürgermeister genauso verwunderlich wie die Tatsache, dass die Österreichische Heideschnecke wohl lautere Fürsprecher hat, als die Menschen in den beiden Gemeinden. Denn die seltene Tierart ist der Grund, warum der für die Bewohner verträglichere Bahnhofsstandort mit genügend Abstand zu den Wohnsiedlungen nicht genehmigt wird, kritisiert der Sollenauer Bürgermeister Stefan Wöckl.

Es sei ein Wahnsinn, dass Schnecken mehr Schutz genießen als Menschen, meint er empört. Denn der Alternativstandort für den Schotterumladeplatz wäre in einer Grube - somit würde das Umladen und Wegführen auf LKW wegfallen und die damit verbundene Verkehrsbelastung, so der Bürgermeister.