Asyl: Unterbringungsquote wird nicht erfüllt

Die Asylquote wird derzeit in Niederösterreich nicht erfüllt. Zwar hat sich die Situation im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen entspannt, dennoch ist man die Quote betreffend säumig. Knapp 600 Asylwerber zu wenig sind momentan hierzulande untergebracht.

Vor etwa einem Jahr war die Lage im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen extrem angespannt, 1.500 Asylwerber waren dort untergebracht. Jetzt hat sich die Situation dort normalisiert. Aber damit ist Niederösterreich vom Musterschüler zum Nachzügler geworden.

597 Asylwerber zu wenig

Die Belagszahlen des Erstaufnahmezentrums werden in der Landesquote eingerechnet. Weil aber in Traiskirchen derzeit nur zwischen 500 und 600 Flüchtlinge untergebracht sind, hat sich das Quotenplus vom Vorjahr in ein deutliches Minus gewandelt. 4.091 untergebrachte Asylwerber wären in Niederösterreich derzeit vorgeschrieben. Aber es sind momentan exakt 3.494, also um 597 zu wenig.

Damit liegt Niederösterreich im Bundesländervergleich auf dem drittletzten Platz. Nur das Schlusslicht Salzburg und Tirol sind noch säumiger, was die Statistik anbelangt. Die zuständige Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (Team Stronach) sieht dennoch Fortschritte. Sie habe das Ressort im März nach der Landtagswahl übernommen. Da sei Niederösterreich laut Kaufmann-Bruckberger mit 81 Prozent Erfüllungsquote Letzter gewesen, jetzt liege man mit 85,4 Prozent auf Platz sieben. Außerdem seien im September und Oktober mit 311 humanitär Bedürftigen bundesweit die meisten Asylwerber untergebracht worden, sagt Kaufmann-Bruckberger.

Suche nach Unterkünften läuft

Jetzt wird wieder landesweit nach Quartieren gesucht. Auch in den Bezirken Lilienfeld, Gmünd, Baden und Neunkirchen, sowie in den Städten St. Pölten und Waidhofen an der Ybbs. Letztere waren bis Juni wegen Überbelegung mit Asylwerbern dafür gesperrt. In der jüngsten Landtagssitzung hat Landesrätin Kaufmann-Bruckberger auf eine entsprechende Anfrage geantwortet, die Suche nach Unterkünften werde in enger Abstimmung mit den Gemeinden vorgenommen. Spitzenreiter in der aktuellen Statistik ist Wien mit 150 Prozent der vereinbarten Quote.

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