Einkommen: Große regionale Unterschiede

Große regionale Unterschiede gibt es beim Einkommen in den Landesbezirken. Während in Amstetten die höchsten Löhne bezahlt werden, sind es in Hollabrunn um viele hundert Euro weniger. Das ergibt die Einkommensanalyse der Arbeiterkammer.

Einkommens-Spitzenreiter ist der Bezirk Amstetten mit durchschnittlich 2.094 Euro Brutto. In diesem Bezirk sind es vor allem gut bezahlte Jobs in der verarbeitenden Industrie, die sich auf die Statistik auswirken. Nach dem Spitzenreiter Amstetten folgen die Bezirke St. Pölten-Stadt mit 2.066 Euro und Waidhofen an der Ybbs mit 2.045 Euro.

Einkommens-Schlusslicht ist Hollabrunn

Schlusslicht ist der Bezirk Hollabrunn mit durchschnittlich 1.478 Euro. In Hollabrunn ist wegen der ländlichen Struktur der Anteil von Angestellten und Arbeitern relativ gering. Gering ist das Einkommen auch in den Bezirken Krems mit 1.507 Euro und Bruck an der Leitha mit 1.620 Euro.

Generell ist die Einkommensanalyse der Arbeiterkammer Niederösterreich kein Grund zum Jubeln für die Beschäftigten im Land. Im Durchschnitt verdienten sie 2012 um sechs Euro netto weniger als im Vorjahr. „Schon wieder mussten die Beschäftigten in Niederösterreich Einbußen bei ihren Löhnen und Gehältern hinnehmen. Das belastet vor allem jene, die wenig verdienen und beim Einkauf jeden Euro zweimal umdrehen müssen“, sagt der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, Markus Wieser.

Männer verdienen um ein Drittel mehr

Durchschnittlich verdienten im Vorjahr Angestellte und Arbeiter laut Arbeiterkammer monatlich exakt 1.931 Euro brutto. Bei einem Einkommensvergleich zwischen Männern und Frauen verdienen Männer nach wie vor um ein Drittel mehr. Der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich fordert eine raschere Angleichung der Gehälter. „Aufgrund dieser Situation von 0,2 Prozent bräuchten wir für eine Anpassung zwischen Männern und Frauen 168 Jahre“, sagt Wieser.

Die Löhne und Gehälter der NiederösterreicherInnen schrumpften deshalb real, weil Inflationsverluste und Mehrkosten bei Steuern und Abgaben in Summe höher waren als die nominalen Einkommenszuwächse. 2012 stieg das Brutto-Medianeinkommen der unselbstständig Beschäftigten in Niederösterreich um 51 Euro auf 1.931 Euro. Niederösterreich liegt damit im Bundesländervergleich nur an fünfter Stelle. Nach Berücksichtigung der Inflation von 2,4 Prozent sowie der Einkommensteuer und Sozialversicherung ergibt sich für 2012 real ein Minus von sechs Euro netto.