Einspruch gegen Wieselburger Umfahrung

Der Bau der Umfahrung Wieselburg (Bezirk Scheibbs) könnte sich weiter verzögern. Denn die davon betroffene Gemeinde Petzenkirchen (Bezirk Melk) hat gegen den positiven Bescheid des Bundesumweltsenats Einspruch erhoben.

Der Gemeinderat von Petzenkirchen erhob einstimmig Einspruch gegen den Bescheid des Bundesumweltsenats. Dieser hatte erst vor Kurzem nach Prüfung der Umweltverträglichkeit dem Projekt zugestimmt. Von einem Baubeginn in zwei Jahren war die Rede - mehr dazu in Wieselburg bekommt Umfahrung. Aufgrund des Einspruchs könnte es nun aber zu einer Verzögerung gekommen.

Kern: „Verwaltungsgerichtshof soll prüfen“

Am Zug ist nun der Verwaltungsgerichtshof. Dieser soll prüfen, ob Verfahrensmängel aufgetreten sind, sagt die Bürgermeisterin von Petzenkirchen, Lisbeth Kern (SPÖ). Sie geht davon aus, dass der Verwaltungsgerichtshof etwa zwei Jahre für die Prüfung benötigen werde und zumindest in dieser Zeit nicht mit dem Bau der Wieselburger Umfahrung begonnen werden kann.

Grafik Umfahrung Wieselburg

ORF

Von der Wieselburger Umfahrung ist auch die Nachbargemeinde Petzenkirchen betroffen. Diese stemmt sich gegen das Projekt.

Leichtfried: „Reine Verzögerungstaktik“

Der Bürgermeister von Wieselburg, Günther Leichtfried (SPÖ), spricht von einer reinen Verzögerungstaktik. Seiner Ansicht nach habe die Prüfung beim Verwaltungsgerichtshof keine Erfolgschancen. Massive Kritik am Einspruch der Gemeinde Petzenkirchen kommt auch von der Landes-ÖVP. Damit würde man eine vernünftige Verkehrslösung für Wieselburg und das gesamte Erlauftal verhindern.

Einen ersten Anlauf für die knapp neun Kilometer lange Wieselburger Umfahrung samt 17 Brücken gab es schon Mitte der 1970er-Jahre. 1996 wurde die Niederösterreichische Straßenbauabteilung mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Einspruchsfrist läuft bis 19. Dezember. Die geschätzten Kosten für die Umfahrung Wieselburg liegen bei etwa 87 Millionen.