Gföhl: Aufregung um „Juden-Sager“

Bei einer Stadtratssitzung in Gföhl (Bezirk Krems) soll sich der Bürgermeister Karl Simlinger (ÖVP) laut SPÖ rassistisch und antisemitisch geäußert haben. Er soll auf Asylwerber und Journalisten geschimpft haben. Simlinger bestreitet das.

Hintergrund ist eine Diskussion über die geplante Unterbringung von Asylwerbern in Gföhl. Simlingers Stadtratskollege Günter Steindl (SPÖ) bezeichnet die Aussagen des Bürgermeisters als rassistisch und undemokratisch und fordert den Rücktritt von Simlinger.

Konkret ist es folgende Aussage, die Günter Steindl schockiert: „Mir gehen die scheiß Asylanten sowieso am Oarsch, aber Schuld sind die Pressefritzen. Die gehören aufgehängt, de san wia de Juden“. Bürgermeister Karl Simlinger habe diese Worte bei der letzten Stadtratssitzung gesprochen, sagt Steindl. Sechs Personen seien dabei gewesen.

Bürgermeister ortet Intrige

Er habe das so nicht gesagt, entgegnet Karl Simlinger gegenüber noe.ORF.at. Er ortet eine Intrige gegen ihn als Bürgermeister. Einen Rücktritt aus diesem Anlass werde es sicher nicht geben, sagt Simlinger, der sich mit seinem Anwalt beraten will.

SPÖ-Stadtrat Steindl hat auch einen Brief an den Landesparteiobmann der ÖVP, Landeshauptmann Erwin Pröll, geschrieben. Er fordert eine Stellungnahme zur angeblichen Aussage Simlingers.

ÖVP-Landesgeschäftsführer Gerhard Karner hält in seinem Antwortschreiben fest: Die Volkspartei Niederösterreich distanziere sich mit aller Schärfe von allen rassistischen, antisemitischen oder undemokratischen Äußerungen. Bei den kolportierten Aussagen wären die politischen Konsequenzen klar, so Karner.