Kräftige Erdbeben im Jahr 2013

Die Erdbeben in Österreich sind im fast abgelaufenen Jahr 2013 ungewöhnlich kräftig gewesen. In Tirol und Niederösterreich wurden die meisten Erdbeben gezählt. Ausschlaggebend war die Erdbebenserie im Herbst bei Ebreichsdorf (Bezirk Baden).

„Zehn Erdbeben erreichten heuer eine Intensität von mindestens fünf Grad auf der zwölfstufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS, Anm.)“, so Rita Meurers, Seismologin an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Sie konnten von der Bevölkerung stark verspürt werden und verursachten leichte Gebäudeschäden.

767 Erdbeben in Österreich

„In den vergangenen Jahrzehnten gab es in Österreich im Durchschnitt nur etwa vier Erdbeben dieser Stärke pro Jahr. Es lässt sich aber kein Trend feststellen, dass die Beben häufiger werden. Die Zahl schwankt von Jahr zu Jahr“, so Meurers.

Seismogrann des Erdbebens

APA/Georg Hochmuth

Laut einer Bilanz der ZAMG vom Freitag wurden 2013 in Österreich 767 Erdbeben gemessen, davon konnten 67 von der Bevölkerung verspürt werden. Außerdem wurden vier Erdbeben aus dem angrenzenden Ausland in Österreich wahrgenommen. Die Zahl der Beben war überdurchschnittlich hoch. Insgesamt wurden rund 8.500 seismische Ereignisse auf der Erde registriert.

Viele Beben in Tirol und Niederösterreich

Das stärkste Erdbeben im vergangenen Jahr in Österreich gab es am 2. Februar 2013 in Bad Eisenkappel in Kärnten, es hatte eine Intensität von sechs Grad auf der EMS-98. Die meisten Erdbeben ereigneten sich allerdings in Tirol und Niederösterreich. In Tirol gab es heuer 21 fühlbare Erdbeben, 19 in Niederösterreich, zehn in der Steiermark, sieben in Kärnten, sechs in Vorarlberg, drei in Oberösterreich und eines in Salzburg. Im Burgenland und in Wien wurden nur Beben aus anderen Bundesländern verspürt.

Grafik über Bebenmeldungen in Ostösterreich

ZAMG

Das Beben am 20. September bei Ebreichsdorf war das erste der Serie

Das seismisch sehr aktive Tirol führte auch in den vergangenen Jahren die Statistik an. Der zweite Platz für Niederösterreich ergibt sich durch die Erdbebenserie bei Ebreichsdorf im September und Oktober - mehr dazu in Zahlreiche Schäden nach Erdbeben (20.9.13), Zwei weitere Nachbeben bei Ebreichsdorf (2.10.13) und Erneut Erdbeben in Ebreichsdorf (2.10.13).

Rekord bei Bebenmeldungen

Insgesamt liegt die Zahl der gefühlten Erdbeben im Jahr 2013 um rund 50 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Es ist aber kein statistisch signifikanter Trend zu mehr Beben erkennbar. Zwei Erdbeben aus Norditalien wurden im Süden Österreichs leicht verspürt und zwei Beben aus der Schweiz konnten in Vorarlberg teilweise kräftig wahrgenommen werden.

Die Zahl der Wahrnehmungsberichte, die der ZAMG gemeldet wurden, hat im Jahr 2013 einen neuen Rekordwert erreicht. Es sind mehr als 13.000 Berichte über die Auswirkungen von Erdbeben aus der Bevölkerung eingegangen.

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