Gefahr durch ausländische Böller

Illegale Böller und Raketen führen immer wieder zu schweren Unfällen. Entlang der Grenze kontrolliert die Polizei vor Silvester deshalb verstärkt. Denn im Ausland werden oft Feuerwerke gekauft, die weder geprüft noch zertifiziert sind.

Wie Sekt und Glücksbringer gehören für viele auch Raketen und Böller zum gelungenen Rutsch ins neue Jahr: Alleine in Niederösterreich dürften heuer 2,5 Millionen Euro für Silvesterkracher ausgegeben werden - mehr dazu in 44 Euro gibt jeder für Silvester aus.

Stand mit Silvesterkrachern hinter der Grenze

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Geld- und Freiheitsstrafen drohen

Nur wenige Meter nach der österreichischen Grenze kommen Pyrotechnikfans auf ihre Kosten. Allerdings: Der Großteil der Raketen und Böller, die hier verkauft werden, ist in Österreich nicht erlaubt. „Es dürfen nur Gegenstände der Klassen I und II eingeführt werden, weiters muss eine deutsche Aufschrift draufstehen und ein ‚CE‘-Zeichen zu sehen sein“, erklärt Rudolf Kokes von der Polizei Untermarkersdorf im Bezirk Hollabrunn.

Die Kategorien III und IV dürfen nur mit behördlicher Genehmigung beziehungsweise an Experten verkauft werden, doch weder an den Straßenständen in Tschechien, noch in der Slowakei hält man sich an diese Bestimmungen. Die Polizei zieht daher stichprobenartig Autos aus dem Verkehr. Werden illegale Kracher gefunden, müssen sie sofort wieder abgegeben werden, und es wird Anzeige erstattet. Es drohen dann Geldstrafen bis zu 3.600 Euro oder Freiheitsstrafen bis zu drei Wochen.

Polizist beschlagnahmt Silvesterkracher

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Mehr als 11.000 Raketen beschlagnahmt

Dennoch gehen viele dieses Risiko ein: Alleine im Bezirk Hollabrunn wurden im vergangenen Jahr mehr als 11.000 Raketen und Böller beschlagnahmt. Wer illegale Silvesterkracher kauft, riskiert allerdings nicht nur hohe Strafen, sondern auch die eigene Gesundheit. „Es kann natürlich sein, dass die Verarbeitung nicht so sorgfältig ist wie bei geprüften Gegenständen“, sagt Polizist Rudolf Kokes. „Dann gibt es noch die Abbrennzeit: Wenn diese nicht genau stimmt, kann es nach wenigen Sekunden oder früher zur Detonation kommen. Wenn man sich nicht rasch genug entfernen kann, können schwere Verletzungen die Folge sein.“

Im Vorjahr wurden in Niederösterreich zu Silvester 33 Menschen verletzt - mehr dazu in 49 Brände, 350 Rettungseinsätze. Vor zwei Jahren ist im Bezirk Gmünd ein Jugendlicher von einer Kugelbombe getroffen und getötet worden - mehr dazu in 18-Jähriger durch Kugelbombe getötet.

ausländische Silvesterböller

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Polizei rät, Raketen nur in Österreich zu kaufen

Die Polizei rät, Raketen und Böller ausschließlich in Österreich zu kaufen. „Dort habe ich eine deutsche Gebrauchsanleitung, auf der ich sehe, was ich wirklich kaufe“, sagt Johann Baumschlager, Sprecher der Landespolizeidirektion, „dort muss zum Beispiel stehen, um welche Kategorie es sich handelt und wie alt der Käufer sein muss. Das alles habe ich im Ausland nicht.“ Wer in Österreich kauft, könne sicher sein, dass seine Silvesterkracher geprüft sind.

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