Erster Weltcup-Sieg: Diethart im Höhenflug

Thomas Diethart hat am Mittwoch bei der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Wie der 21-Jährige aus Michelhausen (Bezirk Tulln) zum Skispringen gekommen ist, erzählt er im Interview.

Diethart setzte seinen sensationellen Lauf bei der 62. Vierschanzentournee beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen fort. Der 21-jährige Niederösterreicher holte am Mittwoch nach einer überzeugenden Leistung in seinem erst sechsten Weltcup-Springen den ersten Sieg und ist Gesamtleader. Er gewann elf Punkte vor Thomas Morgenstern, der bisherige Leader Simon Amman wurde Dritter. Diethart übernahm damit die Führung in der Gesamtwertung der Tournee.

Thomas Diethart

APA/EPA/Daniel Karmann

noe.ORF.at: Thomas Diethart, Sie sind seit fünf Jahren Skispringer, bisher ohne größere Erfolge. Wie erklären Sie sich Ihren kometenhaften Aufstieg bei der Vierschanzentournee?

Diethart: Momentan funktioniert bei mir eigentlich alles. Was ich mir vornehme, ziehe ich durch. Es fällt mir nicht schwer, muss ich zugeben. Es funktioniert einfach.

noe.ORF.at: Sie sind aus Michelhausen im Tullnerfeld. Der Ort liegt auf 195 Metern Seehöhe, weit und breit ist dort keine Skisprung-Schanze. Wie kommt man dort überhaupt zu diesem Sport?

Diethart: Das hat durch meinen Papa angefangen. Er ist aus der Steiermark und war früher Skifahrer. Er hat versucht, mich auch auf diese Schiene zu bringen. Bei einem Geschicklichkeitsrennen war einmal ein Zielsprung, den ich nicht gedrückt habe. Stattdessen bin ich weggesprungen und vor der Ziellinie stehengeblieben. Von da an hat mein Papa gesagt: „Probieren wir das Skispringen aus.“

Thomas Diethart

APA/EPA/Daniel Karmann

noe.ORF.at: Bei der Vierschanzentournee liegen Sie derzeit in Führung. Wie optimistisch sind Sie, dass es vielleicht sogar der Gesamtsieg wird?

Diethart: Optimistisch bin ich sicher, aber wenn ich das mache, was ich in Garmisch und Oberstdorf gemacht habe, bin ich auf alle Fälle einmal zufrieden. Was schlussendlich das Ergebnis ist, wird man sehen.

noe.ORF.at: Von Ihrem Vater gab es für den ersten Weltcup-Sieg bereits ein Geschenk: ein Plüschschwein. In Wirklichkeit soll es ein lebendiges Tier sein, ein Hausschwein. Was werden Sie damit machen, wenn Sie es tatsächlich bekommen?

Diethart: Mein Papa hat mir immer versprochen, dass er mir ein Schwein kauft, wenn ich den ersten Weltcup-Sieg feiere. Das Plüschtier war jetzt das vorübergehende Schwein. Jetzt muss ich noch ein bisschen warten. Aber vielleicht kauft er es mir wirklich.

noe.ORF.at: Alles Gute, Thomas Diethart, und weiterhin viel Erfolg.

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