Diskussion um neue Stromzähler

Eine Richtlinie der EU sieht vor, dass 80% aller Stromkunden in Österreich bis 2020 mit intelligenten Stromzählern ausgerüstet sind. Datenschützer äußern Bedenken, denn die Zähler übermitteln automatisch Daten an den Stromerzeuger.

3.700 Kunden werden durch das Wasserkraftwerk Wüster in Ybbs (Bezirk Ybbs an der Donau) mit Strom versorgt. Sie bekommen im Laufe des Jahres einen digitalen Stromzähler. Er wird deshalb intelligent genannt, weil er selbst Daten an den Netzbetreiber übermittelt.

Neuer "intelligenter" Stromzähler

ORF

Der Ableser kommt nicht mehr ins Haus

Damit ist der Ableser, der ins Haus kommt, Geschichte, sagt Peter Wüster vom E-Werk Wüster. „Natürlich verändert das etwas, nicht nur in der Umstellungsphase. Es bringt Vorteile, aber natürlich auch eine gewisse Mehrarbeit. Aber ich glaube nicht, dass man sich einer neuen Technologie verschließen soll.“

Der Smart Meter ist bei Datenschützern höchst umstritten. Bei der Telekom, die mit dem Ybbser Stromerzeuger zusammenarbeitet, versucht man die Bedenken zu entkräften. Es werde eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwendet, sagt Bernd Liebscher von der Telekom Austria, „wie wir sie auch im Finanzdienstleistungsbereich verwenden. Das bietet eine maximale Sicherheit, dass diese Daten auch nirgendwo hinkommen, wo sie nicht hinkommen sollen.“

Kunden sollen Kosten nicht bezahlen

Große Energieversorger, wie etwa die EVN, sind mit der Umrüstung auf die neuen Stromzähler noch etwas zurückhaltend und warten ab. Beim E-Werk Wüster geht man davon aus, dass die intelligenten Stromzähler ohnehin kommen, so Wüster. „Und dass es daher wahrscheinlich eine richtige Entscheidung ist, dass wir hier Vorreiter sind.“ Was die Umrüstung kostet, wollte man nicht verraten. Die Kosten sollen allerdings nicht an die Kunden weitergegeben werden, heißt es.