Grand Hotel Sauerhof weiter geöffnet

Das Grand Hotel Sauerhof in Baden soll nun doch noch nicht geschlossen werden. Der Masseverwalter will den Betrieb bis zur Übernahme eines Interessenten fortführen. Vergangene Woche wurde von den Eigentümern der Konkursantrag gestellt.

Seitens der Geschäftsführung des traditionsreichen Hotelbetriebs in Baden bedauert man, dass es so weit gekommen ist. Der Betrieb sei einfach nicht mehr aufrecht zu erhalten gewesen, sagt Geschäftsführer Mark Fisher gegenüber noe.ORF.at. Man habe das Hotel um acht Millionen Euro vor acht Jahren gekauft und dann nochmal einmal zwei Millionen Euro investiert. Doch das sei vergeblich gewesen. Der Konkurrenzdruck - vor allem durch Hotels in Wien - sei zu groß gewesen, die Gäste ausgeblieben. Man habe auch die Wirtschaftskrise massiv gespürt, sagt Fisher.

In den vergangenen Monaten habe man versucht einen Käufer zu finden, doch das sei nicht gelungen. Der Geschäftsführer bedauere das sehr, denn das Hotel habe nach wie vor Potential zu einem wichtigen Leitbetrieb in Baden zu werden. Nach aktuellen Informationen betragen die Verbindlichkeiten fast eine Million Euro. Wie viel dem an Gegenwert gegenübersteht müsse erst, so Masseverwalter Bernhard Schatz, erhoben werden.

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Touristiker vermissen Wellnessfaktor

In dem traditionsreichen Hotel setzte man in den vergangenen Jahren vor allem auf Gäste aus Russland, doch auch sie sind ausgeblieben. Top Komfort konnte man in dem Vier Sterne Betrieb mit 89 Zimmern nicht bieten, so gibt es im ganzen Haus zum Beispiel keine Klimaanlage. Der Charme eines Hotels im Biedermeierstil alleine war offenbar zu wenig. Noch dazu habe man im Management Fehler gemacht, sagen Tourismusexperten, man habe ausschließlich auf den Seminartourismus gesetzt, das sei falsch gewesen. „Aus unserer Sicht wäre natürlich ein größerer Schwerpunkt Gesundheits- und Wellnesstourismus wünschenswert gewesen, aber es ist die Entscheidung des Eigentümers, er muss schauen, wie er sein Investment entsprechend über die Jahre auch wieder zurückspielen kann“, sagt Klaus Lorenz, Kurdirektor in Baden.

Die Ausrichtung sei in Ordnung gewesen, die Konkurrenz durch Hotels in Wien jedoch übermächtig gewesen, heißt es aus dem Management. Masseverwalter Bernhard Schatz will das denkmalgeschützte Haus jedenfalls nicht als geschlossene Betrieb verkaufen. „Formal ist es noch nicht geschlossen, es wurde zwar im Zuge des Konkurseröffnungsantrages ein Schließungsantrag gestellt, der ist aber vom Gericht noch nicht genehmigt worden. Es ist jetzt meine Aufgabe, in den nächsten Tagen zu erheben, ob es eine Fortführungsmöglichkeit gibt oder nicht.“ 23 Mitarbeiter bangen jetzt um ihre Arbeitsplätze, solange das Hotel fortgeführt wird, seien sie aber noch sicher heißt es. Die Stadt hat eine Übernahme oder eine Beteiligung ausgeschlossen.

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