Heftige Debatte um Projekt Marchfeldkogel

Heftige Diskussionen gibt es um das Projekt Marchfeldkogel - eine Schottergrube im Bezirk Gänserndorf, die aufgeschüttet werden soll. Die Grünen sprechen von einem unsinnigen Projekt, Betreiber und Bürgermeister von einem Umweltschutzvorhaben.

Beim Projekt Marchfeldkogel handelt es sich um ein 110 Hektar großes Schotterabbaugebiet am Rande von Markgrafneusiedl im Bezirk Gänserndorf, das aufgeschüttet werden soll, und zwar bis zu 40 Meter hoch - mehr dazu in Schottergruben sollen renaturiert werden. Wenn es nach den Betreibern des Projekts geht - vier Abbauunternehmen - sollen hier etwa 23 Millionen Kubikmeter Bodenaushub und Bauschutt verfüllt werden. So sollen auch zwei 40 Meter hohe Kogel entstehen, weithin sichtbar.

Für die Klubobfrau der niederösterreichischen Grünen, Helga Krismer, verschlechtert das Projekt die Lebensqualität für die Einwohner. Vor allem die Staubbelastung wäre enorm, sagte sie am Freitag bei einem Lokalaugenschein: „Vom Berg wird es alles wieder nach Markgrafneusiedl hineinwehen.“ Die Politikerin spricht von einem „Schildbürgerstreich“. „Das ist unglaublich, wir brauchen im Marchfeld keinen Kogel.“

Bürgermeister verspricht weniger Staubbelastung

Ganz anders sieht das der Bürgermeister von Markgrafneusiedl, Erwin Hrabal (SPÖ). Der Marchfeldkogel bringe ein Naherholungsgebiet und habe nur Vorteile: „Durch die Rekultivierung könnten wir diese offenen Flächen, wo jetzt der Wind Bodenerosionen verursacht, schließen und dementsprechend würde auch viel weniger Staub die Gemeinde Markgrafneusiedl belasten.“

Dass eine erste Verhandlung zur Umweltverträglichkeitprüfung für das Projekt im Jänner kurzfristig abgesagt wurde, erklärt er damit, dass den Betreibern noch rechtliche Grundlagen gefehlt hätten. In spätetstens sechs Monaten soll es einen neuen Termin geben. Die Grünen kündigen weiter Widerstand gegen das Vorhaben an.