Küng feiert Silbernes Bischofsjubiläum

Mit einem Festgottesdienst im Dom von St. Pölten wurde am Sonntag das Silberne Bischofsjubiläum von Bischof Klaus Küng gefeiert. Vor 25 Jahren wurde er zum Bischof von Feldkirch geweiht, seit zehn Jahren ist er Bischof in der Landeshauptstadt.

Zahlreiche hochrangige kirchliche Repräsentanten, Vertreter aus Land und Stadt, und viele Verwandte und Freunde aus Küngs Heimatbundesland Vorarlberg kamen am Sonntagnachmittag in den Sankt Pöltner Dom, um mit Klaus Küng dessen 25-jähriges Bischofsjubiläum zu feiern.

„Du bist in der Tat ein wahrer und authentischer Lehrer des Glaubens und für deine Diözese ein Fels in der Brandung, ein guter Hirte, der stets neuen Mut macht, den Weg mit Jesus Christus, dem Sohn Gottes zu gehen”, sagte Peter Stephan Zurbriggen, der Apostolische Nuntius in Österreich.

Schönborn: „Mit Klugheit Vorbildliches geleistet“

Vor zehn Jahren habe Klaus Küng mit einem sehr hohen Maß an Klugheit, Einfühlung und Geduld die schwierige Situation in der Diözese St. Pölten gemeistert, sagte Christoph Schönborn, Erzbischof der Erzdiözese Wien. Er spielte damit auf die Rolle Küngs als Apostolischer Visitator 2004 nach dem Auffliegen des Sex- und Kinderporno-Skandals im Priesterseminar St. Pölten an.

„Du hast mit deiner Erfahrung als Arzt und als Seelsorger hier Vorbildliches geleistet. Mit den vielen, die hier mitgeholfen haben, diese Wunden offen zu legen und das Mögliche zur Heilung zu tun. Du hast hier wirklich im guten Sinne Sorge getragen, für die, denen von Menschen der Kirche schweres Leid zugefügt worden ist", sagte Kardinal Schönborn in seiner Predigt.

Stadler: „In der Ruhe liegt die Kraft“

Als Visitator wurde Küng nach St. Pölten geschickt, als Bischof blieb er in der Landeshauptstadt. „Ich möchte dir, geschätzter Diözesanbischof, sehr herzlich gratulieren, zu diesem Neubeginn, zu diesem wohlüberlegten Ansatz, den du gewählt hast. Du bist sicher einer, von dem man sagen kann, in der Ruhe liegt die Kraft und in der Ruhe liegt eine besondere Kraft auch in schwierigen Situationen“, sagte Matthias Stadler (SPÖ), Bürgermeister von St. Pölten.

Pröll: „Um Gleichgewicht und Ausgleich bemüht“

Bischof Klaus Küng gehe „mit Ruhe und Umsicht an sein Werk“ und sei jemand, der „bemüht ist um Gleichgewicht und Ausgleich“, betonte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) in seiner Festrede im Dom. Im Amt eines Bischofs komme es darauf an, „den Glauben zu vermitteln und den Glauben auch sehr persönlich zu verkörpern“, bedankte sich der Landeshauptmann bei Küng für dessen „gutes Beispiel als oberster Hirte“, der beharrlich und konsequent sein Tun vorantreibe.

Bischof Klaus Küng, 2.3.2014

ORF/Helmut Muttenthaler

Küng: „Das Wesentliche ist Gott zu sehen“

„Man merkt, dass das Streben, das wir in unserer Zeit versuchen, um das Wesentliche zu sehen, nämlich Christus und Gott zu sehen, das führt uns zusammen. Außerdem bewirkt es, dass auch dieses Miteinander entsteht, und wir bemerken, dass wir alle wachsen müssen", so Diözesanbischof Klaus Küng in seinen Dankesworten. Im Herbst 2015 wird Bischof Küng 75 Jahre alt, das Kirchenrecht sieht vor, dass er dann beim Papst um seinen Rücktritt ansucht.

Klaus Küng: Arzt, Opus-Dei-Mitglied und Bischof

Klaus Küng wurde am 17. September 1940 in Bregenz geboren. Zunächst studierte er Medizin in Innsbruck und Wien, wo er 1964 promovierte. Neben seinem Medizinstudiums studierte Küng Philosophie und Theologie. Nach Abschluss des Studiums und einem Jahr ärztlicher Tätigkeit in Wien ging er für vier Jahre an die Lateranuniversität in Rom, wo er sein Theologiestudium abschloss.

1969 nahm er den Arztberuf nochmals für ein Jahr in Graz auf. Am 23. August 1970 wurde das Opus-Dei-Mitglied Küng zum Priester geweiht. Am 21. Jänner 1989 wurde er zum Bischof von Feldkirch bestellt, die Bischofsweihe fand am 5. März 1989 statt. Mit 20. Juli 2004 wurde Bischof Küng zum Apostolischen Visitator für die Diözese St. Pölten bestellt und mit 7. Oktober 2004 zum Diözesanbischof von St. Pölten ernannt. In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Bischof Küng für Ehe und Familie, Bioethik und Fragen des umfassenden Lebensschutzes zuständig.

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