EU finanziert Schutz der Großtrappen

Bis vor einigen Jahren war die Großtrappe vom Aussterben bedroht. Mithilfe von Fördergeldern der EU wurden Schutzmaßnahmen finanziert, etwa im Weinviertel. Dort gibt es nun wieder einen Lebensraum für diese Vogelart.

Diese Landschaft ist einzigartig in Österreich - denn auf über 3.500 Hektar findet sich kein einziger Strommast mehr. Die Leitungen wurden alle unter die Erde verlegt, um die Trappen zu schützen. Der Anblick einer Großtrappe ist ein seltener, denn die Vögel sind sehr scheu und fliegen so niedrig, dass sie beinahe ausgestorben wären.

„Leitungen fallen dem Menschen zwar gar nicht so auf, aber es gibt sehr viel Kollisionen zwischen Vögel und diesen Leitungen. Warum? Weil Leitungen gerade bei diesem Wetter, wenn die Sonne scheint, sind sie sehr schlecht sichtbar - und eine Kollision geht für die Vögel meist tödlich aus - und im Laufe der Jahre haben wir einen Großteil der Population aufgrund dieser Leitungen verloren“, sagt LIFE-Projektleiter Rainer Raab.

Bewirtschaftung der Felder nur bis Mitte April

Im gesamten Trappenschutzgebiet wurden Spiegel als Abschreckung auf den Leitungen montiert. Und auch die Landwirte verschrieben sich dem Trappenschutz, ab Mitte April dürfen sie ihre Felder nicht mehr bewirtschaften und müssen viel Land brach liegen lassen. "Das ist ganz typisch an den Trappen-Brachen, dass sie nicht „gehäckselt" werden sondern, dass ein Teil auch stehen bleibt. Das ist besonders wichtig, weil die Trappen gerade im Winter ein bisschen Deckung brauchen“, so Raab. Die Trappenbrachen seien auch ganz wichtig, wenn die Jungen zur Welt kommen. „Weil in den ersten paar Tagen, wenn die Jungen noch ganz klein sind, brauchen sie Insekten. In diesen Trappenbrachen können sich die Insekten gut vermehren und sind dann im Frühling zahlreich vorhanden.“

„Es ist eine Begeisterung da, aber nur Begeisterung funktioniert natürlich auch in der Wirtschaft nicht. Es muss sich natürlich auch finanziell ausgehen. Aber es gibt ja nichts Schöneres, als wenn sich die Natur positiv entwickelt und die Großtrappe ist eben ein wesentlicher Faktor in unserer Region“, sagt , Landwirt und Jäger Leopold Hummer. Insgesamt 30 Millionen Euro wurden in den vergangenen zehn Jahren in den Trappenschutz investiert - mehr als die Hälfte davon förderte die Europäische Union.

Die Europa-Woche mit dem ORF NÖ

Vor 20 Jahren einigen sich EU und Österreich über den EU-Beitritt Österreichs. Seitdem hat sich vieles getan, deshalb informieren der ORF und das Landesstudio NÖ im Schwerpunkt „Thema Europa“ über die Auswirkungen - mehr dazu in Die Europa-Woche mit dem ORF NÖ.