550 Einsätze nach Sturmschäden

Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometer sorgten am Wochenende bei den Feuerwehren für einen Großeinsatz. Vor allem im Süden des Bundeslandes rückte die Feuerwehr zu 550 Einsätzen aus, um die Sturmschäden zu beseitigen.

Die Mannschaften mussten bis Sonntagnachmittag vor allem in den Bezirken Neunkirchen, Wr. Neustadt, Mödling und Baden die Einsätze bewältigen. „Die Notruftelefone liefen heiß, in die betroffenen Alarmzentralen mussten zusätzliche Disponenten einberufen werden. Es war für die niederösterreichischen Feuerwehren eines der einsatzstärksten Wochenenden der vergangenen Jahre“, so Franz Resperger, Pressesprecher des Landesfeuerwehrkommandos.

Die Palette der Einsätze war vielfältig. Hauptsächlich galt es, umgestürzte Bäume von Straßen sowie von Strom- und Telefonleitungen zu beseitigen. Mehrere Bäume fielen auch auf Einfamilienhäuser, Industriegebäude sowie Gewerbebetriebe und führten an Dächern und Rauchfängen zu schweren Schäden. Nicht weniger oft mussten die Einsatzkräfte zu umgestürzten Baugerüsten und Plakatwänden ausrücken.

Satellitenspiegel als Gefahr für Fußgänger

„Als akute Bedrohung für Fußgänger entpuppten sich zudem aus der Verankerung gerissene Satellitenspiegel. So mancher drohte in die Tiefe zu stürzen und musste von der Feuerwehr abmontiert werden. Ebenso musste die Feuerwehr mit Drehleitern und Teleskopmastbühnen Dutzende lose Dachziegel sichern“ (Resperger).

Einen spektakulären Einsatz hatten die Feuerwehr-Höhenretter aus dem Bezirk Mödling zu bewältigen. Bei einem Betrieb im Industriezentrum in Wiener Neudorf drohten Teile des Fabriksdaches in die Tiefe zu stürzen. Das konnten die Spezialisten für Einsätze in luftigen Höhen jedoch verhindern. Gefahr drohte auch am Dach eines Einkaufszentrums in Vösendorf. Der Sturm hatte bereits Teile der mächtigen Entlüftungsrohre aus der Verankerung gerissen. Der Feuerwehr gelang es, die beschädigte Anlage rechtzeitig zu sichern.

Feuerwehrmann stürzte von Dach ab

Aufregung gab es in Kottingbrunn (Bezirk Baden) um einen jungen Feuerwehrmann, der von einer Leiter aus vier Meter Höhe in die Tiefe gestürzt war. Der Helfer erlitt Verletzungen an Schulter und Ellbogen und musste vom Notarzt versorgt werden. Nach der Erstversorgung wurde der Feuerwehrmann in das Krankenhaus Baden eingeliefert.

Zwei Pferde unter Holzwand begraben

Spektakuläre Szenen spielten sich am Sonntag gegen 16.30 Uhr in einem Reitstall in Deutsch Haslau (Bezirk Bruck an der Leitha) ab. Aufgrund des heftigen Sturms stürzte ein Teil der Halle in sich zusammen und begrub zwei Pferde unter sich. „Um die unter einer mächtigen Holzwand liegenden Vierbeiner zu befreien, musste die Feuerwehr mit Motorsägen anrücken und die Wand teilweise zerschneiden. Ersten Informationen zufolge dürften die beiden Tiere das Unglück überlebt haben“ (Resperger). Die Sturmeinsätze der Feuerwehren werden noch bis in die Nachtstunden andauern.

Sturm wehte Auto in die Enns

Der starke Sturm löste auch in anderen Bundesländern zahlreiche Einsätze aus. In Losenstein (Oberösterreich) wurde ein Autofahrer von einer Sturmböe von der Eisenstraße (B115) geweht. Der Kastenwagen überschlug sich 30 Meter und landete in dem Fluss - mehr dazu in Böe wehte Auto in die Enns (ooe.ORF.at).

Am Samstag ist in Wien-Favoriten ein Gerüst durch den Wind ins Schwanken geraten. Die Feuerwehr musste ausrücken, um das Gerüst zu sichern - mehr dazu in Wind brachte Gerüst ins Schwanken (wien.ORF.at). Teils heftige Windböen fegten über das Nordburgenland hinweg. 16 Mitglieder der Feuerwehr Neufeld an der Leitha mussten ausrücken, um umgeknickte Bäume auf der Südostautobahn (A3) zu entfernen - mehr dazu in Sturm: Bäume blockierten A3 (burgenland.ORF.at).

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