Sturm forderte Feuerwehren 700-mal
Bäume wurden umgerissen, Dächer und Dachziegel auf Straßen geschleudert, Satellitenschüsseln wurden aus ihren Verankerungen gerissen - die Feuerwehren des Landes waren mit Einsätzen dieser Art auch noch in der Nacht auf Montag beschäftigt. Am stärksten betroffen waren die Bezirke Baden, Neunkirchen, Wiener Neustadt, Mödling, St. Pölten und Tulln. Die Einsatzkräfte wurden pausenlos zu Hilfe gerufen, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger gegenüber noe.ORF.at: „So um Mitternacht hat dann die Intensität der Einsätze nachgelassen. Bis dahin rückten die Feuerwehren 699 Mal aus.“
Baum stürzte auf Stromleitung
In Krumbach (Bezirk Wiener Neustadt) fiel ein durch den Sturm umgerissener Baum auf eine Stromleitung und löste einen Waldbrand aus. Etwa ein halber Hektar Unterholz brannte, durch den starken Wind wurden Glutnester immer wieder angefacht. Knapp 120 Feuerwehrmänner und -frauen waren etwa zwei Stunden lang damit beschäftigt, den Brand zu löschen.
Zirkuszelt aus Verankerung gerissen
In Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) riss der Sturm ein Zirkuszelt aus der Verankerung. Laut Betreiberin beläuft sich der Schaden auf etwa 25.000 Euro, verletzt wurde niemand. Auch der Bahnverkehr wurde durch den Sturm beeinträchtigt: Zwischen Leobersdorf und Wittmansdorf (Bezirk Baden) sind bis voraussichtlich Dienstag keine Fahrten möglich. Laut ÖBB wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Fahrgäste müssten jedoch mit Unregelmäßigkeiten und Verspätungen rechnen, heißt es.
In Deutsch Haslau (Bezirk Bruck an der Leitha) stürzte ein Pferdestall zum Teil ein. Zwei Pferde und ein Esel wurden unter herabgefallenen Bauteilen eingeklemmt und verletzt. Auch das „Wahrzeichen“ von St. Veit an der Triesting (Bezirk Baden) fiel dem starken Sturm zum Opfer: Die mehr als 100 Jahre alte Weinpresse, die am Hauptplatz aufgestellt war, wurde umgerissen und beschädigt.
Joggerin in Wien von Ast erschlagen
Bereits am Samstag und am Sonntag waren die Feuerwehren des Landes gefordert, zwei Feuerwehrmänner sind bei Einsätzen verletzt worden. Sie konnten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen - mehr dazu in 550 Einsätze nach Sturmschäden. In Wien-Donaustadt wurde am Sonntag eine 55-jährige Frau beim Joggen von einem Ast erschlagen. Sie erlitt einen Genickbruch und starb noch vor dem Eintreffen der Rettung - mehr dazu in Joggerin von Ast erschlagen (wien.ORF.at).
Beim Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich rechnet man damit, dass es auch noch bis in den frühen Montagnachmittag einzelne Sturmböen geben wird, die Aufräumarbeiten werden auf jeden Fall noch bis in den Nachmittag dauern.